Volltext: Bestandeskatalog

Georg Malin (*1926) 
Rad, 1971/73 
Bronze, poliert 
Guss I/II 
20 cm (Durchmesser), 40 cm (Dicke) 
Bez. im Rund unten (grav.): Malin 1973 
"SK 72.72 
Georg Malin ist ein Bildhauer, der mit mannigfachen Werkstof- 
’en umgeht. Steine von unterschiedlicher Farbigkeit und Härte, 
Bronzen mit makelloser Politur, aber auch blanker oder poly- 
»hrom emaillierter Stahl dienen ihm dazu, seine bildnerischen 
imaginationen zu verwirklichen. Nur das nachgiebigere Holz 
ınd erst recht die weichen Plastics scheinen den Künstler weni- 
zer oder gar nicht zur kreativen Auseinandersetzung zu reizen. 
Zr bleibt bei den harten Materialien, aus denen er die «starken 
skulpturalen Gegenstände» formt, von denen Robert Th. Stoll 
als Textautor und der Photograph Hans Gerber in der Würdigung 
des gesamten (Euvres von Georg Malin berichten.‘ 
Georg Malins Rad (entstanden in den Jahren 1971/73) aus po- 
lierter Bronze mit einem Durchmesser von 120 cm existiert in 
zwei Ausfertigungen: Als Symbol des sich vereinigenden Euro- 
oa wurde es vom Fürstentum Liechtenstein dem Europarat ge- 
schenkt und öffentlich ausgestellt. Ein zweiter Guss gelangte 
'n die Liechtensteinische Staatliche Kunstsammlung, wo die 
Skulptur mit nebeneinanderlaufenden breiten Bändern die Viel- 
1eit in der Einheit symbolisiert.” 
Jas Motiv des Rades ist in der Bildhauerkunst des 20. Jahrhun- 
derts nicht ohne Tradition. Es erscheint 1913 bei Marcel 
Juchamp als Ready-made in Gestalt einer Roue de Bicyclette. 
Diese Vorahnung von Dada erlangt bei Jean Tinguely eine 
fundamentale Bedeutung, sind doch fast sämtliche seiner Werke 
auf der Idee des Rades aufgebaut. Georg Malins Rad scheint 
:edoch weniger dadaistischer bzw. neodadaistischer Abstammung 
zu sein als vielmehr einer konstruktivistischen Spielart anzu- 
gehören. Seine künstlerischen Verwandten heissen Robert 
Delaunay, Alexander Rodtschenko, Hans Arp, Laszlo Moholy- 
Nagy und Max Bill, in deren Schaffen das Rund wie bei Georg 
Malin als ein positives Zeichen aufscheint E.T. 
Stoll, Robert Th.: Georg Malin. Skulpturen. Bern, 1987. 
bd.. 5. 59f.. Farbtaf, 46 
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