Volltext: Bestandeskatalog

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Skulpturensammlung 
Schon bald nach der Gründung der Staatlichen Kunst- 
sammlung kamen die ersten Skulpturen und Plastiken ins 
Depot, wie aus dem Verzeichnis der Donatoren in diesem 
Band ersichtlich ist, so etwa die Vergabung der Erna 
Maschke Stiftung, Vaduz, aus dem Jahre 1974. Zu einer 
eigentlichen Ankaufstätigkeit reichten die finanziellen 
Mittel aber nicht. Erst als die Lampadia Stiftung, Vaduz, 
1985 durch ihren Anwalt, Herbert Batliner, eine jährliche 
namhafte Vergabung an die Kunstsammlung ankündigte, 
setzten die Ankäufe ein.’ Der Stiftungsrat hat sich zu 
jenem Zeitpunkt in Zusammenarbeit mit der Ankaufs- 
kommission zum Aufbau einer Skulpturensammlung ent- 
schlossen.” Dieser Teil der Sammlung ist parallel zur 
Graphiksammlung konzipiert. Die zeitgenössische Bild- 
hauerei seit 1900 sollte künftig in exemplarischen Objek- 
ten dokumentiert werden. Und wie beim Ankauf von 
Graphik muss beim Erwerb von skulpturalen Werken 
vorab auf Qualität geachtet werden. Topographisch ist die 
Region und die Produktion der Nachbarschaft besonders 
zu berücksichtigen. Im übrigen war es die Absicht der 
Verantwortlichen, die Ankäufe, soweit konservatorische 
Gesichtspunkte es zulassen, auf öffentlichen Plätzen und 
in freier Landschaft aufzustellen. Die Raumnot der 
Sammlung kann so entschärft werden. Ferner wird die 
Gesellschaft mit monumentaler zeitgenössischer Bild- 
hauerei konfrontiert. Eine besonders interessante Mög- 
‚ichkeit scheint die Verknüpfung der Skulpturen mit 
Graphiken von Bildhauern zu werden. Bildhauerzeich- 
nungen, begleitet von Skulpturen, sollen als Programm 
zu einer spezifischen Eigenart der Staatlichen Sammlung 
entwickelt werden. Mit diesen Empfehlungen versehen, 
erwarb die Ankaufskommission im Laufe von etwa 
zehn Jahren eine beachtliche Anzahl wertvoller Skulptu- 
cen und Objekte, vorab aus Geldern der Lampadia Stif- 
tung. Es sind dies Werke von Chillida, Moore, Hepworth, 
Wotruba, Bill und anderen mehr. Auf dem Schwurplatz 
in Bendern steht aus dem Depot der Sammlung die ein- 
drucksvolle Granitskulptur von Karl Prantl. eine Verga- 
bung des Holenia Trusts, Vaduz. Vis-ä-vis des Regie- 
rungsgebäudes in Vaduz ist Moores Figure in a Shelter 
plaziert, und den Park der Arbeitsstelle für Erwachsenen- 
bildung, In der Stein-Egerta, Schaan, bereichern Werke 
von Chillida, Bury, Malin, Näscher und Sigrist.“ 
Damit sind die Anfänge der Sammeltätigkeit der Kunst- 
sammlung im grundsätzlichen umrissen: Graphik des 
20. Jahrhunderts und — meist zugereicht als Geschenk 
oder Vermächtnis — Gemälde des 16. bis 20. Jahrhunderts 
sowie seit 1985 Skulpturen des 20. Jahrhunderts. 
Der Engländerbau 
Die erste Ausstellung der Liechtensteinischen Staatli- 
chen Kunstsammlung wurde im Juli 1969 im Engländer: 
bau eröffnet. Als die neugegründete Staatliche Kunst- 
sammlung nach einer Unterkunft suchte, ist ihr das erste 
Stockwerk dieses Hauses zugewiesen worden. Die Be- 
reitstellung der Räume für die erste Ausstellung ging 
1969 sehr zügig voran. Es war wenig, was die Öffentlich- 
xeit geben konnte; aber sie gab es schnell. Platz für 
die Infrastruktur wie Depot, Verwaltung und Arbeitsräu- 
me war nicht vorhanden. Gefragt war Improvisation. 
Es herrschte eine archaische Einfachheit.“ Eine Hälfte 
des kleinen Ausstellungsraumes war mit Gemälden des 
16. und 17. Jahrhunderts aus eigenen Beständen dotiert, 
verstärkt mit Leihgaben von privaten Sammlern in Liech- 
tenstein. Die Staatliche Kunstsammlung konnte in einem 
vom historischen Atsstellungsgut getrennten Raumteil 
des Saales neu erworbene Graphiken des 20. Jahrhun- 
derts zeigen. Die Gründer glaubten eine Institution zu 
schaffen, die im Kulturbetrieb Liechtensteins einen festen 
Platz einnehmen werde. Dies sollte vom Engländerbau 
aus, mitten in Vaduz, verfolgt und in die Wege geleitet 
werden. Die Liechtensteinische Staatliche Kunstsamm- 
lung nahm aber, als sie den Bau bezog, das Danaerge- 
schenk eines dauerhaften Provisoriums entgegen. 
Das Gebäude Städtle 37 in Vaduz erscheint als ein wohl- 
proportionierter, massstäblich gut ins Ortsbild einge- 
fügter Bau. Die klare Gliederung in Erdgeschoss mit 
de
	        

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