VORWORT
Die Ausstellung «Fünf Jahrhunderte italienische Kunst aus
den Sammlungen des Fürsten von Liechtenstein» setzt den
im Jahre 1990 auf Vorschlag S. D. des Fürsten Hans-Adam
II. von und zu Liechtenstein begonnenen Ausstellungszy-
klus mit Werken aus den Beständen der Fürstlichen Samm-
lungen im gewünschten Turnus von etwa zwei bis drei Jah-
ren fort. Ziel dieser Ausstellung ist es, weitreichenden
Einblick in einen seit Jahrzehnten nur noch ausschnitthaft
berücksichtigten, die Zeitspanne von der Gotik bis zum
Spätbarock umfassenden Sammlungsbereich zu gewähren.
[nsbesondere soll durch sie auf den hohen Rang italieni-
schen Kunstschaffens in Bewußtsein und Leben der Fürsten
von Liechtenstein hingewiesen werden, deren Interesse
keineswegs allein auf das Sammeln von Werken der Kunst
beschränkt war. Als Auftraggeber griffen sie auch schöpfe-
risch in dieses Kunstschaffen ein und legten damit aktiv
Zeugnis von ihrem kulturellen und gesellschaftlichen
Selbstverständnis ab, das bis in die Gegenwart hinein prä-
gende Wirkung zeigt. Gerade die italienischen Sammlungs-
bestände aber erfuhren in ihrer geschichtlichen Entwick-
‚ung neben glanzvollen Höhepunkten auch schmerzliche
Zinschnitte. So sah sich das Fürstenhaus nach dem Zweiten
Weltkrieg zum Verkauf wertvoller Kunstwerke gezwungen.
Zahlreiche Gemälde italienischer, aber auch anderer Künst-
„er wechselten den Eigentümer. Exemplarisch sei hier an das
Porträt der Ginevra Benci von Leonardo da Vinci oder an die
Lautenspielerin von Orazio Gentileschi erinnert. Doch allen
ıierdurch entstandenen Verlusten zum Trotz, und auch dank
ainer seit Mitte der siebziger Jahre wieder auf den ste-
igen Erwerb von Kunstwerken ausgerichteten, offensiven
Sammlungspolitik, weiß sich der Bestand an italienischen
Gemälden und Skulpturen auf Grund seines qualitativ
aohen Niveaus der Öffentlichen Aufmerksamkeit sicher,
derjenigen des sachkundigen Wissenschaftlers ebenso wie
der des interessierten Laien. Mögen Ausstellung und Kata-
log zu einer Erweiterung dieser Aufmerksamkeit beitragen,
aicht zuletzt aber dem Auge eines jeden Betrachters der hier
zezeigten Werke italienischer Kunst auch sinnliches Ver-
gnügen bereiten.
Daß diese Ausstellung innerhalb eines recht knapp bemes-
senen Zeitraumes realisiert werden konnte, liegt in dem tat-
kräftigen Engagement zahlreicher Mitarbeiter, Freunde und
Kollegen begründet. An erster Stelle ist hier den Autoren,
Frau Dr. Michaela Herrmann, Berlin, und Herrn Dr. Volker
Krahn. Berlin, herzlicher Dank für ihre zuverlässige und
stets bereichernde Mitarbeit auszusprechen. Wissenschaftli-
chen Beistand leistete insbesondere Herr Dr. Erich Schleier,
Berlin. Auch ihm sei hierfür herzlichst gedankt. Ausdrück-
licher Dank für ihre fachliche Unterstützung gebührt darü-
er hinaus Herrn Professor Ferdinando Arisi, Piacenza;
Herrn Professor Daniele Benati, Bologna; Herrn Professor
Miklös Boskovits, Mailand; Herrn Dr. Edgar Peters
3owron, Washington; Herrn Dr. Pierluigi Leone de Castris,
Neapel; Herrn Dr. Marco Chiarini, Florenz; Frau Dr. Regina
Erbentraut, Eschen; Herrn Dr. Rolf Kultzen, München;
Herrn Professor Leonard Slatkes, New York; Herrn Profes-
sor Richard Spear, Oberlin, und Herrn Professor Pietro
Zampetti, Ancona.
Die in Verbindung mit der Ausstellung notwendigen und
überaus umfangreichen restauratorischen Arbeiten bewerk-
stelligten mit gewohnter Sorgfalt und Verläßlichkeit Frau
Joan Samuels und Herr Daniel Fabian, Zürich. Die Restau-
rierung und Pflege alter, sowie die Anfertigung neuer Rah-
men führte mit Einsatz und großer Hingabe Herr Roman
Enzenhofer, Göfis, durch. Routine, gepaart mit Experimen-
jerfreude, stellte Herr Heinz Preute, Vaduz, bei der Pro-
duktion der Fotoaufnahmen unter Beweis. Die räumliche
und technische Gestaltung des Ausstellungskonzeptes
wurde in engem und fruchtbarem Zusammenwirken mit
dem Architekten: Florin Frick, Schaan, entwickelt und aus-
geführt. Die Herstellung des Kataloges lag in den fachmän-
nischen und gewissenhaften Händen des Benteli-Werd Ver-
lages, Wabern-Bern. Mit der Erstellung der Manuskripte
waren Frau Ursula Duschinski und Frau Barbara Eugster
von den Fürstlichen Sammlungen betraut. Von großer Hilfe
war Frau Duschinski auch bei der Korrektur der Manu-
skripte. Ihnen allen sei aufrichtig gedankt. Gestattet sei mir
an dieser Stelle auch ein Dank an meine Ehefrau Cornelia
für zahlreiche Anregungen und Hilfeleistungen.
In Dankbarkeit herausgestellt sei schließlich die großzügige
Unterstützung der Ausstellung durch die Fürstliche Regie-
rung. Namentlich danke ich Frau Regierungsrätin Dr. An-
drea Willi für ihr Engagement. Zu guter Letzt gilt mein
Dank Herrn Dr. Georg Malin, Konservator und Hausherr der
Liechtensteinischen Staatlichen Kunstsammlung, für die
jederzeit wohltuende und konstruktive Zusammenarbeit.
Möge allen am Zustandekommen dieser Ausstellung Betei-
ligten das Ergebnis ihrer Arbeit und Hilfe zur besonderen
Freude gereichen.
Uwe Wieczorek