Volltext: Fürst und Volk

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sein ... Denn wie die Wahrheit bezeugt, 
hat die geistliche Gewalt die irdische 
einzusetzen und zu richten, wenn sie 
„icht aut ist ...» 
Anfänglich war die K'rche politisch zu 
wenig gefestigt, um von sich aus ihre 
Macht zu demonstrieren. Den Päpsten 
ag deshalb viel daran, weltlichen Schutz 
zu geniessen. Sie förderten deshalb die 
Erneuerung des römischen Kaisertums. 
Dadurch geriet aber das Papsttum im- 
mer stärker in Abhängigkeit von seinem 
Schutzherrn. 
Mittelalterliches Lehns- 
wesen: Ein Bischof 
ınd eine Äbtissin erhal- 
ten vom König ein 
Lehen in Form eines 
Zepters (Herrschafts- 
gewalt); gegenüber 
21ehmen drei weltliche 
Fürsten Fahnenlehen in 
Empfang (Heeresfolge). 
Buchmalerei aus dem 
Sachsenspiegel. 
Mit dem Erstarken der geistlichen 
Macht begann schliesslich das Ringen 
ım die politische Vorherrschaft im 
Abendland. Dem Gottesgnadentum des 
Caisers stand die Zwei-Schwerter- 
KELE 
Ich 
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Theorie des Papstes gegenüber, welche 
die geistliche Macht über die weltliche 
stellte. 
Der Konflikt gipfelte im Investiturstreit, 
d.h. in der Frage, wer für die Einsetzung 
der Bischöfe zuständig sei, der Papst 
oder der Kaiser. Gegenseitige Intrigen 
und Erniedrigungen wechselten sich ab 
Erst der Kompromiss des Wormser 
Konkordats von 1122 machte dem Streit 
ein (vorläufiges) Ende. 
Der Kaiser hatte jedoch seine Stellung 
nicht nur gegenüber dem Papsttum 
zu verteidigen; auch die Herzöge ver- 
suchten immer wieder, ihre Macht 
auszubauen. 
Durch das Lehnswesen war es ZU- 
nächst möglich, den Adel an der Macht 
teilnehmen zu lassen, ohne die kaiserli- 
che Gewalt dadurch zu schmälern 
Das Lehnswesen des Mittelalters war 
eine Verfeinerung des Verhältnisses 
Herr/Knecht. 
Lehnsherr und Lehnsmann (Vasall) 
waren durch gegenseitige Treue anein- 
ander gebunden. 
Für seine Dienste (meist Kriegsdienste) 
erhielt der Lehnsmann Land zur Nutz- 
niessung; daneben wurden auch Ämter 
und Rechte als Lehen vergeben 
Ursprünglich war das Lehen an eine 
Person gebunden; später wurde es erb- 
‘ich. Das führte zu einer immer grös- 
seren Erstarkung des Adels und zu 
einem Machtverlust des Kaisertums bis 
zur Bedeutungslosigkeit.
	        

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