FG
der Regierung wegen Verletzung der
Verfassung oder sonstiger Gesetze vor
dem Staatsgerichtshof.
Dass der Landtag eine reine Volksvertre-
tung sein sollte, wurde dadurch unter-
strichen, dass die Wahl des Landtags-
aräsidenten nicht mehr durch den
_andesfürsten bestätigt werden musste.
Zei einem Vergleich der beiden Verfas-
sungen bezüglich der Stellung des Land-
tages überrascht das Ausmass an Konti-
nuität. Diese kam nicht zuletzt auch darin
zum Ausdruck, dass die Geschäftsord-
nung von 1863 bis 1969 unverändert In
Kraft blieb.
im neuen Landtag wurden die Sitzungen
alcht mehr in eine relativ kurze Session
zusammengezogen. Der Landtag gilt
während des grössten Teils des Jahres
als konstitulert und kann während dieser
Zeit vom Präsidenten nach Bedarf ein-
berufen werden. Bis 1950 fand die Eröff
1ungssitzung in der Regel bereits im
Januar oder Februar eines Jahres statt,
seit 1950 im März oder April. Für die
Schlussitzung werden die Abgeordneten
normalerweise in der zweiten Hälfte
des Monats Dezember eingeladen.
Pro Jahr finden durchschnittlich zehn
Sitzungen statt, wobei einzelne Sitzun-
gen in jüngerer Zeit zwei Tage dauern.
bis auf die letzte alle negativ ausfielen
1919 unternahm die Volkspartei einen
Vorstoss, um die Zahl der vom Volk
gewählten Abgeordneten von 12 auf 15
zu erhöhen. 1945 lehnte das Volk eine
zrhöhung auf 21 Abgeordnete hoch ab.
1972 kam wiederum eine Erhöhung auf
21 Abgeordnete zur Abstimmung, dies-
nal war die Ablehnung relativ knapp.
1984 standen sich zwei Initiativen gegen
über, die sich gegenseitig konkurren-
zierten: Die Initiative der VU wollte eine
zrhöhung auf 21 Abgeordnete, während
die FBP eine Erhöhung auf 25 Abge-
ordnete anstrebte. Da Stimmzettel mit
doppeltem Ja damals ungültig waren,
wurde keine der beiden Initiativen
angenommen, obwohl sich eine grosse
Mehrheit der Stimmberechtigten für
Aufnahme aus dem
Jahre 1931: Regie-
‚ungschef Dr. Josef
Aoop, Landtagspräsi-
dent Pfr. Anton From-
mnelt, Fürstin Elsa,
-ürst Franz I. und Kabi-
1ettsdirektor Dr. Josef
Martin, Im Vordergrund
die Abgeordneten.
inter dem Landtags-
aräsidenten hing ein
3ild des regierenden
-ürsten, in der Ecke
stand eine Büste von
-ürst Johann Il., unter
dessen Regierung der
Saal erbaut wurde.
zine Frage, die den Landtag immer
wieder beschäftigte, war die Erhöhung
der Mandatszahl. Seit 1919 wurden
zu dieser Frage nicht weniger als fünf
Volksabstimmungen durchgeführt, die