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Fürst Anton Florian
Regierungszeit 1718-1721
Josef Wenzel, Nachfolger von Fürst
Johann Adam Andreas I|., war minderjäh
rig, Vormünder regierten für ihn.
1718 übernahm er selbst die Regierung;
Fürst Anton Florian tauschte die
Herrschaft mit ihm gegen eine andere
Herrschaft in Böhmen.
Fürst Anton Florian schickte einen Kom
missär ins Land, der die Verwaltung
ordnen sollte. Die Folge waren radikale
Änderungen in der Landesverfassung
und schwere Konflikte zwischen den
fürstlichen Beamten und dem Volk.
Der Fürst verbot nicht nur das «abscheu-
liche Tabaktrinken», das Rauchen, bei
schwerer Busse. Der Novalzehnt, den
die Geistlichen bisher bezogen hatten,
wurde für herrschaftliches Einkommen
erklärt und mit Härte eingetrieben. Die
Geistlichen riefen den Bischof von Chur
an, der darauf die fürstlichen Beamten
mit Exkommunikation und Kirchenbann
belegte. Das Volk half den Geistlichen;
als in Triesen der Landvogt zur Eintrei-
bung des Zehnten erschien, läutete man
Sturm und bewaffnete sich, um den
Landvogt zu vertreiben. Fürst Anton Flo-
rian, streitgewohnt, blieb hart und be-
‚egte alle Güter des Klosters St. Luzi von
Chur in Liechtenstein mit Beschlag und
drohte allen, die dem Bischof und der
Geistlichkeit halfen, Strafen an Leib und
Leben an. Der österreichische Kaiser
schlichtete schliesslich den Streit zwi-
schen Fürst und Untertanen.
Fürst Anton Florian
geboren am 28. Mai 1656 in Wilfersdorf
gestorben am 11. Oktober 1721 in Wien
vermählt am 23. November 1679 in Grauppen
(Böhmen) mit Gräfin Barbara von Thun
(geb. 10. November 1661, gest. 8. Februar 1723)
1689-1695 Kaiserlicher Gesandter (seit Anfang
1691 Botschafter) am päpstlichen Hof in Rom
1693 Ernennung zum Erzieher und Oberst-
hofmeister des Erzherzog Karl (später Kaiser
Kar! VL)
Er erlangt 1713 für sein Haus Sitz und Stimme
im Reichsfürstenrat, tauscht mit seinem
Neffen Fürst Josef Wenzel seine Herrschaft
Rumburg gegen die reichsunmittelbaren Güter
/aduz und Schellenberg, welche er dem
Majorat* einverleibt und die Kaiser Karl VI. am
23. Januar 1719 zum Reichsfürstentum
Liechtenstein erhebt.
* Majorat = durch Gesetz gebundener unver-
käuflicher Familienbesitz, der immer Eigentum
des Familienoberhauptes bleiben muss.
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