Volltext: Balzers, unser Dorf

St. Peter und Turmhaus nach der Renovation (1971 
grabungsbericht ausführt, archäologische Unter- 
suchungen andere Resultate: Die Kirche lässt sich 
1305 aus Urkunden erschliessen, ist aber erst 1510 
schriftlich erwähnt. Ursprünglicher Bau war eine 
rechteckige Kapelle, das Schiff der heutigen Ka- 
pelle (14. Jahrhundert). Es folgte der Anbau des 
spätgotischen Chors (um 1500) und des Turmes 
(ausgehendes 16. Jahrhundert). Renovationen er- 
folgten 1873, 1934 und 1969 bis 1970. Mit der letzten 
Kapellenrestauration verbunden war erstmals für 
unser Land die Restauration einer geschlossenen 
Dorfpartie mit Kirche, Wohnhaus und Ställen. Beim 
Wohnhaus handelt es sich um das sogenannte 
Turmhaus (Pfarrhaus) aus dem Ende des 13. Jahr- 
ıunderts. Im ersten Stock befindet sich eine Täfer- 
decke aus dem Jahre 1717. 
Im Chor der Kapelle steht ein kleiner spätgotischer 
Flügelaltar. Die Flügel zeigen Malereien von über- 
durchschnittlicher Qualität. Zur Kapelle St. Peter 
gehört auch eine thronende Muttergottes (um 1415). 
Zur Restauration der St. Peterskapelle erschien 1971 
eine von Franz Büchel sehr interessant gestaltete 
Schrift. der Näheres entnommen werden kann. 
Maria Hilf 
Am östlichen Rand des Dorteils Mäls steht die 
Kapelle Maria Hilf. Nach einer unbelegten Über- 
lieferung soll sie zum Andenken an das Gefecht 
vom Jahre 1289 zwischen dem Bischof von Chur, 
Friedrich von Montfort und dem Grafen Hugo von 
Werdenberg erbaut worden sein. Das bestehende 
Schiff stammt aus dem 17. Jahrhundert. Bei der 
Renovation von 1945 wurden die Grundmauern 
sines älteren, kürzeren Schiffs gefunden. Vermut- 
lich um 1720 (Poeschel) kamen das Chor, Turm und 
Ausstattung hinzu. Die Vorhalle besteht erst seit 
dem 19. Jahrhundert. Am Hauptaltar findet sich ein 
Gemälde nach dem Werk von Lucas Cranach. Die 
zwei Glocken stammen aus den Jahren 1300 und 
1508. 
Burg Gutenberg 
Zur Burg Gutenberg schreibt Dr. Georg Malin im 
«Kunstführer» unter anderem (S. 70 f): «Die An- 
jänge der Burg liegen, vor allem was die Besitzer 
betrifft, im dunkeln. Erstmals taucht der Name 
Gutenberg 1263 (Hans von Greifenberg und Guten- 
Derg) auf. Seit dem Ende des 13. Jahrhunderts sind 
die Herren von Frauenberg im Besitz der Burg, 
ein Geschlecht, dem der Minnesänger Heinrich von 
Frauenberg entstammte, der mit fünf Liedern in der 
Manesse-Handschrift vertreten ist. Nach dessen 
Tod entspann sich wegen Gutenbergs zwischen 
den Grafen von Werdenberg-Heiligenberg und den 
Herzögen von Österreich ein Streit, weil die erste- 
ren aus zugekauftem frauenbergischem Besitz 
Rechte für Gutenberg ableiteten. Im Jahre 1314 
ging Gutenberg unbestritten in Österreichischen 
Besitz über und blieb es bis 1805. Zwar waren Burg
	        

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