7
M 2: Erhaltung der Qualität von mhd. <&>
"Charakteristisch (...) ist die Beibehaltung des überoffenen e für mhd. &, (...)."“8 In der
Talmundart erscheint hier le].
Beispiele:
mhd. <&>:
[trisab&rg] (11) ’Triesenberg’, [Spekh] (25) ’Speck’, [weg] (46) ’Weg’,
le fsa] (6) ’essen’
[tresaberg], [Spekhl, [weg], le fsa)
Während im Tal:
M 3: Erhaltung der Qualität von mhd. <ä
Im Gegensatz zur Talmundart ist in Triesenberg "der ursprüngliche Zustand, die
qualitative Übereinstimmung von mhd. ä und a, noch beibehalten ..."?9 Die liechtenstei-
ner Talmundart und auch die Vorarlberger Walser verdumpfen das <ä> zu mundartli-
chem [5], während nur das kurze <a> in seiner Qualität erhalten blieb. Die Triesenber-
ger verdumpfen auch das lange mhd. <ä> nicht.
Beispiele:
mhd. <ä>: [har] (38) ’Haare’, [yär] (50) ’Jahr’, [abat] (53) ’Abend’
Während im Tal: [hör], [yör], [Sbat]
M 4: Mhd. <ae> wird zu mundartlichem le
In Triesenberg wird mhd. <ae> zu [8]. Wie bereits erwähnt, kann diese Erscheinung zur
sprachgeographischen Lokalisierung der Triesenberger Mundart herbeigezogen werden.
Das [E] steht dem offenen [&] im übrigen Liechtenstein gegenüber.
Y 2
% Gabriel 1987, S. 27:
2) Gabriel 1987, S. 30.
© vgl. Gabriel 1987, S. 24: