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alten Generation, wo nur ab und zu eine nicht basismundartliche Konstruktion
auftaucht,
Die Frage, welches der beiden Suffixe, [-i] oder [-Iti] häufiger vorkommt, kann
nicht so einfach beantwortet werden. Im Korpus sind nur wenige Belegwörter,
so dass vorsichtig interpretiert werden muss. Die Zahlenwerte deuten aber
darauf hin, dass Diminutive auf [-ltil, die nur bei Wörtern, welche auf <-el>
auslauten, auftreten, etwas weniger häufig gebildet werden.
A
A I
A HI
[-i]l-Formen
37,5 %
67,5 %
92,5 %
[-1ti]l-Formen
21%
64 %
76 %
(vgl. Tabelle 1,9, Anhang S. 113)
3)
5)
ca)
Bezüglich des Alters der Sprecher besteht ein signifikanter, aber nicht sehr-
signifikanter, Unterschied bei M 12 (Lenis im Auslaut). Er betrifft nur A I und
A HI mit 32 % und 14 % Neuerungen. Zwischen den Gruppen A I und A II (32 %
und 27 %) sowie zwischen A II und A III (27 % und 14 %) sind die Neuerungsun-
terschiede nicht signifikant (vgl. Tabellen 1,7 und II,1, Anhang S. 111 und S. 116).
Variablen Gebrauch zeigen die meisten der 58 Informanten, wobei die Anteile
der Neuerungen mit zunehmendem Alter der Informanten abnehmen.
Keine signifikanten Unterschiede, die auf das Alter der Sprecher zurückzuführen
sind, lassen sich bei M 4 (Mhd. <ae>) und M 11 (walserischer sch-Laut)
feststellen.
Bei M 4 (vgl. Tabellen 1,2 und II,1, Anhang S. 106 und S. 115) konnte ein Wandel,
wie bereits erwähnt, nur im Wort "räss" festgestellt werden. Immerhin 18 der
28 jungen Informanten, acht der 20 Informanten aus A II und vier der zehn
Informanten aus Altersgruppe A III, also insgesamt 30 von 58, gebrauchen die
Neuerung. Für das Wort "räss" bedeutet dies wohl, dass der Wandel von [e] > [8]
ziemlich fortgeschritten ist und alle Altersgruppen erfasst hat.