Volltext: Sprachwandel in Triesenberg (FL)

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Dort wird mittelhochdeutsches <ae> als [8] gesprochen. Die Neuerung erlangt die 
Qualität der mundartlichen Entsprechung von mhd. <&> in Triesenberg (vgl. M 2). 
Insgesamt 19 % Neuerungen. 
Jeder Fragebogen enthält drei verschiedene Belege zu diesem Merkmal, von denen 
jedoch nur das Wort "räss" variabel als [r& fs] bzw. [rs fs] erscheint. Die knappe 
Beleglage erlaubt keine endgültigen Schlüsse, es scheint aber so, als ob hier ein Wandel 
stattfindet, der auf ein Wort beschränkt ist. Der Wandel [E] > [8] hat zwar eine 
bestimmte Stufe extensiver Allgemeinheit erreicht, es gibt einige Triesenberger/innen, 
die [r& fs] sagen, sich jedoch nicht auf verschiedene lautliche Umgebungen, also z.B. auf 
die anderen Belegworte "schwer" und "leer" (mhd. <ae> vor r), ausdehnen können und 
somit keine intensive Allgemeinheit gewonnen. 30 der 58 Informanten (= 52 %) haben 
die Neuerung im Wort "räss" angenommen. 
M 5: 
Aobdt. <iu> > [öu] ——-> 
Beispiel: [töuf] ---> [tüf] ’tief” (7) 
(siehe S. 20) 
Die drei Belege pro Fragebogen werden variabel gebraucht. Der Wandel verläuft in 
Richtung der Verhältnisse in der Talmundart. Insgesamt 26 % Neuerungen. 
M 7: 
Umlaut des Adj. im Fem.Sg./Neutr.Pl. --> kein Umlaut 
Beispiele: [Elti froul] > [alti frou] (1) 
[röti hear] --> [röti hemar] ’rote Hemden’ (20) 
Die 10 Belege pro Fragebogen zeigen deutlich den Trend zu den umlautlosen Formen, 
wie sie im Tal üblich sind (vgl. Kapitel IV,4.2., S. 87). Insgesamt 89 % Neuerungen. 
(siehe S. 21) 
M_ 10: 
Germ. <k> im Anlaut > 
Beispiel: [xesxnöpfli] —> 
[x] ===> [khl] 
[kh&skhnöpfli] (3) 
(siehe S. 22)
	        

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