Volkswirtschaft und Bankwesen
im Fürstentum Liechtenstein
Der schweizerische Wirtschaftsraum ist für Liechtenstein der wirt-
schaftliche Lebensraum geworden. Den Grundstein hierzu bildete
der Abschluß des Zollvertrages vom 29. März 1923 mit der
Schweizerischen Eidgenossenschaft. Eine weitere wirtschaftliche
Verbundenheit mit der benachbarten Schweiz erfolgte durch die
offizielle Einführung der Schweizer-Frankenwährung am 26. Mai
1924. Ungefähr in dieselbe Zeit fiel die Übernahme der liechten-
steinischen Post durch die schweizerische Postverwaltung, die
diplomatische Vertretung Liechtensteins im Auslande durch die
Schweiz, sowie die fremdenpolizeilichen Vereinbarungen. Auch
wurde im Laufe der Jahre das Fürstentum Liechtenstein in die
meisten Handelsabkommen miteinbezogen, welche die Schweiz
mit anderen Staaten abgeschlossen hat. Es ist zwangsläufig, daß
die Strukturwandlung im größeren Wirtschaftsgebiet der Schweiz
auch im Gebiet des kleineren liechtensteinischen Zollpartners
seinen Niederschlag findet. Gleichzeitig und in gleicher Weise
steht auch die liechtensteinische Wirtschaft im Zeichen der Kon-
junktur und das Arbeits- und Auftragsvolumen ist in allen Tei-
len der Wirtschaft gewaltig gestiegen. Heute gibt es praktisch
keine Arbeitslosigkeit mehr und die Privatwirtschaft sowie die
öffentliche Wirtschaft erfreuen sich großer Einnahmen. Die liech-
tensteinische Volkswirtschaft hat ein sehr hohes Niveau erreicht,
und war sie früher auf die Landesgrenzen beschränkt, so beginnt
sie sich heute mehr und mehr extensiv zu entfalten.
Am auffallendsten zeigt sich die Wandlung und Entfaltung im
liechtensteinischen Industriesektor. Ende 1961 waren der Liech-
tensteinischen Industriekammer 26 Fabrikationsfirmen ange-
schlossen, welche sich, auf die Arbeitnehmerzahl berechnet, auf
folgende Industriezweige verteilen:
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