„Harmonie” nach Hause zielte, so fand män sich doch wieder zusam-
men und liess sich beim nächsten Zusammentreffen bestimmt nichts
mehr anmerken.
Der Dirigent Wilhelm Eberle kaufte 1886 den alten Mitgliedern der
Blechmusik Instrumente und Noten für 140 Gulden ab und übergab
sie jungen Leuten. Junge Kräfte übernahmen die Tradition der 1878
gegründeten Blechmusik. Doch der Idealist Wilhelm Eberle verliess
bereits 1887 Triesen und zog nach Dornbirn, die jungen Musikanten
blieben sich selber überlassen. Aber die ausgekauften alten Musikanten
stach der Hafer und sie gründeten im gleichen Jahre wieder eine
neue Musik, die vorerst bei Tanzanlässen aufspielte und noch sechs
Mann stark war. Doch 1888 reichte man sich die Hand, die beiden
Musikgesellschaften schlossen sich zusammen und Alois Risch Hs.-Nr.
143 übernahm die musikalische Leitung des Vereins, die er bis 1921
beibehielt. Im gleichen Jahre liess der Verein Statuten aufstellen und
diese von der Regierung genehmigen. Seit dieser, Zeit bestand die
Triesner Harmoniemusik ohne Unterbruch und praktisch allein, ab-
gesehen von einem erfolglosen Versuche im Jahre 1892, eine zweite
Musik zu gründen. Alois. Risch setzte sich für den Verein sehr ein.
Er schrieb den Grossteil der Stimmen für die einzelnen Instrumente
selbst aus. Derselbe leitete eine zeitlang auch die ;„Haldenmusik” am
Triesenberg, die dort als Tanzmusik von 1900 bis 1912 bestand.
Als Probelokal diente das alte Gemeindehaus (1936 für den Bau
des heutigen Pfarrhofes abgebrochen). Die Musikalien wurden fast
ausnahmslos aus der Schweiz bezogen und zwar von Forster in Lich-
tensteig und später von Lebet in Genf. Durchwegs wurde neben Marsch-
und Tanzmusik leichte volkstümliche Musik gespielt. Erst in den
Zwanziger Jahren ging die Triesner Harmoniemusik dazu über, in die
Programme schwere Musik, wie Ouvertüren etc. aufzunehmen.
Als äusseres Zeichen der Zusammengehörigkeit erwarb man sich
1890 die ersten gemeinsamen Hüte. Anlässlich der Fahnenweihe 1904
erhielten die Musikanten die ersten Uniformen, die im Jahre 1925
durch neue ersetzt wurden, welche wiederum bis zur Neuuniformierung
anno 1950 ihren Dienst versahen. Die ersten Uniformen fertigte
Schneidermeister Dietrich in Rankweil aus grau-grünem Militärtuch
an. Aus Dankbarkeit für den erhaltenen Auftrag stiftete er dem Ver-
eine einen Becher aus Glas mit einem beinernen Fuss in Silber ge-
fasst, der heute noch erhalten ist.
Ein Verein ohne Fahne durfte sich bald nicht mehr sehen lassen.
1904 stiftete Frl. Theresia Bargetze zum „Adler” 100 Gulden als Fah-
nenpatin für die Beschaffung einer Vereinsfahne, die von den Schwe-
stern vom Kostbaren Blute.in Schellenberg gearbeitet wurde. Im Jahre
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