Volltext: 25 Jahre Liechtensteinisches Rotes Kreuz

Kreuzes. Der Aufstand in Ungarn gab den Anstoß zu einer Hilfsaktion 
der ganzen freien Welt, wie sie in solchem Ausmaß bisher ohne Bei- 
spiel ist. Schon unmittelbar nach dem Beginn der Kämpfe häufte sich 
in Wien eine so riesige Menge von Spenden, Geld und Waren, an, 
daß das Internationale Rote Kreuz beschloß, hier ein ständiges Haupt- 
quartier zu errichten, um sämtliche Hilfsaktionen unter seiner Leitung 
zu koordinieren und die Lagerung, Verwaltung und Weiterbeförderung 
der Waren sachgemäß durchzuführen. Vierzehn nationale Gesell- 
schaften, unter ihnen das LRK, unterhielten ständige Delegationen, die 
mit ihren Gesellschaften Verbindung zu halten hatten und in täglichen 
Sitzungen .mit den Herren des Internationalen Roten Kreuzes zur 
Lagebesprechung zusammenkamen.. . 
Hier ist nicht der Platz, um über den Verlauf der Monate dauernden 
Hilfsaktion zu berichten, nur so viel sei gesagt, daß unter den aller- 
ersten Spenden, die in Wien eintrafen, sich eine Sendung Medika- 
mente aus Liechtenstein befand, daß Sekretär Kommerzienrat Feger 
und der unterzeichnete Auslandsdelegierte, begleitet von zwei Prinzen 
des fürstlichen Hauses, während der kurzen Zeit, als die Österrei- 
chisch-ungarische Grenze vor ihrer Sperrung durch die Sowjet-Trup- 
pen offen stand, einen Transport nach Sopron führten, wo sie begei- 
stert empfangen wurden, daß Graf Andrassy mit seinem Autobus unter 
Liechtensteinischer Flagge beim Flüchtlingstransport von der Grenze 
unermüdlich tätig war, so wie seine Gattin im Auffanglager Eisenstadt. 
Der Umfang der Spenden aus unserem kleinen Lande brachte es mit 
sich, daß Liechtenstein prozentuell an der Spitze der spendenden 
Länder mit Fr. 20.— pro Kopf der Bevölkerung stand. 
Von den Flüchtlingen hatten zwei Familien in unserem Lande eine 
zweite Heimat gefunden, fünf Studenten konnten mit Hilfe des LRK 
ihre Studien an Schweizer Hochschulen beenden. 
Der Herbst des Jahres 1957 sah die 19. Internationale Konferenz in 
+
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.