Volltext: Verfassungsänderung 2003

Hausarbeit Staatskunde Verfassungsänderung 2003 
2.0 Die Verfassungsänderung von 2003 
Die Verfassung aus dem Jahre 1921 blieb bis 2003 in ihren Grundzügen grösstenteils 
unverändert. Bis auf die Einführung des Frauenstimmrechts 1984 und der Gleichstellung von 
Mann und Frau 1992 erfuhr sie keine grossen Veränderungen. Das änderte sich aber mit der 
Verfassungsreform von 2003. Das Volk stimmte für den Verfassungsvorschlag des 
Fürstenhauses. Das kontroverse dabei: Die revidierte Verfassung festigte zum einen die 
Macht des Fürsten, gab dem Volk auf der anderen Seite mehr Rechte. Bis Fürst und Volk 
aber auf einen vermeintlich gemeinsamen Nenner kommen konnten, dauerte es mehr als 
ein Jahrzehnt, welches von heftigen Diskussionen geprägt war. Denn der Verfassungsstreit 
hat seinen Anfang in der Staatskrise von 1992. 
2.1 Entwicklung der Verfassungsdiskussion 
Als Liechtenstein 1992 die Abstimmung über einen Beitritt zum Europäischen 
Wirtschaftsraum (EWR) bevorstand, sprachen sich die Regierung, der Landtag sowie der 
Fürst für den Beitritt aus. Im selben Jahr sollte auch die Schweiz über solch einen Beitritt 
abstimmen. Da Fürst Hans-Adam Il. aber nicht wollte, dass das Wahlergebnis der 
    
Liechtensteiner Bevölkerung i MN wet NA 
vom Resultat der Schweiz 5 4 us MF 
beeinflusst wird, forderte er 
deshalb, noch vor der Schweiz 
abzustimmen. Weder die 
Regierung noch der Landtag 
stimmte dieser Forderung zu 
und so kam es zu 
Meinungsverschiedenheiten 
mit dem Fürstenhaus. Das 
bewirkte, dass der Fürst am 
27. Oktober 1992 damit 
drohte, die Regierung zu Abbildung 2: An der Demonstration vom 28. Oktober 1992 in Vaduz 
nahmen rund 2'000 Bürger teil, um den Landtag zu stärken. 
entlassen, den Landtag S Un | 
(Quelle: www.nzz.ch / Liechtensteinisches Landesarchiv) 
aufzulösen und auf sein 
Notverordnungsrecht zurückzugreifen. Das führte zur Staatskrise von 1992. Nur einen Tag 
später, am 28. Oktober, versammelten sich vor dem Regierungsgebäude in Vaduz auf Aufruf 
des neu gegründeten Komitees «Für Monarchie und Demokratie» rund 2'000 Bürger, um für 
die Unterstützung des Landtags zu demonstrieren. Dadurch kam es zu einem Kompromiss 
zwischen dem Landesfürsten, der Regierung und dem Landtag: Die Abstimmung in 
Liechtenstein durfte im Anschluss an die schweizerische Abstimmung durchgeführt werden. 
Im Gegenzug musste die Regierung dem Fürsten aber versichern, sich um jeden Preis für 
einen Beitritt einzusetzen. Die Regierung hielt ihr Versprechen und so kam es, dass die
	        

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