Praxis der direkten Demokratie
Tabelle 42: Unterdurchschnittliche Zustimmung zu Vorlagen in beiden Berg-
gemeinden im Vergleich zum Landesergebnis, 1919 bis 2015 (chronologisch
geordnet; N=15; in Prozentpunkten)
Jahr Vorlage Art Triesenberg Planken
1947 Steuergesetz Initiative -1.40 -30.17
1949 Gewerbeordnung Referendum —12.46 —4.23
1961 Landesvermessung Initiative —1.24 —37.84
1970 Finanzausgleich Landtagsbegehren
als Gegenvorschlag -20.70 -18.96
1976 Ortsumfahrung Schaan-Vaduz ^ Landtagsbegehren -5.92 -4.55
1977 Geschützte Operationsstelle Referendum —7.01 -7.19
1985 Jagdgesetz Referendum -20.36 -9.73
1985 Gleichberechtigung Landtagsbegehren
als Gegenvorschlag —1.14 -9.78
1989 Staatsvertragsreferendum Initiative 3.11 —1.48
1991 Sechs-Tage-Woche an Schulen Initiative —16.78 -0.91
1992 Staatsvertragsreferendum Initiative -0.76 -3.09
2000 Preiswerter Wohnungsbau Referendum —7.05 —5.61
2002 Verkehrspolitik Initiative 4.32 -2.64
2002 Festival «The Little Big One» Referendum —6.63 —4.39
2011 Schwangerschaftsabbruch Initiative -9.25 -137
ein Abstimmungsverhalten nachweisen, das für die Berggemeinden spe-
zifisch wáre. Besonders ins Auge sticht dabei das Landtagsbegehren von
1967 zur Berggebietssanierung, welches in Triesenberg mit 20 Prozent-
punkten unter dem Landesdurchschnitt an der Urne abschnitt, in Plan-
ken aber rund 34 Prozent über dem Landesdurchschnitt. Bei früheren
Abstimmungen zum Jagdgesetz von 1961 und 1962 stimmten die beiden
Gemeinden jeweils unterschiedlich zum Landestrend ab. Einmal lag
Triesenberg fast 33 Prozent darüber, Planken rund 5 Prozent darunter.
Das andere Mal lag Triesenberg fast 25 Prozentpunkte unter dem Lan-
desergebnis, Planken mehr als 9 Prozentpunkte darüber.
Alle Fälle von überdurchschnittlicher Annahme oder Ablehnung
von einzelnen Vorlagen mit mehr als 10 Prozentpunkten Differenz zum
Landesergebnis in beiden Berggemeinden liegen zwischen 1956 und 1970.
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