Volltext: Die Entwicklung der Jugendfürsorge in Liechtenstein von 1930-1970 mit besonderer Berücksichtigung der Sozialhilfe und der behördlichen Versorgung

1 Die Mutter wollte das Kind aus 
kümmert sich und besorge sogar die Finanzen nun selbst. 
dem Heim holen, da sie eine neue Ehe eingegangen sei. Die Ehe würde aber erst überprüft 
werden, bis dahin müsse das Kind im Heim bleiben.“* Die Vormundschaft von Gilgorin 
wurde gegen Ende des Jahres 1967 aufgehoben und das Kind dann Anfangs Jahr von der 
Mutter mit in die neue Ehe genommen. ? Interessant ist hier, dass zunächst die neue Ehe der 
Mutter geprüft wurde, bevor das Kind wieder in ihre Obhut übergeben wurde. 
Im Jahr 1971 wollte das Jugendamt das Kinderheim analysieren lassen und ein neues Konzept 
erstellen. Dabei sollte der Verein fiir schweizerisches Heim- und Anstaltswesen VSA 
behilflich sein." Leider ist der Ausgang der Korrespondenz nicht ersichtlich. Jedoch legte 
das Jugend- und Fürsorgeamt 1972 einen Bericht vor, auf den sich im Folgenden einige 
Informationen stützen. ^? 
Die Einweihung des Kinderheims Gamander erfolgte im Jahr 1965. 
Das Heim konnte bis zu 20 Kinder beherbergen. Die Leitung des Heimes hatte weiterhin Rosa 
Beck inne, die 1969 zur Sàuglingsfürsorge wechselte. Darauf folgte für kurze Zeit Constance 
Ritter (bis 1970) und danach Elfriede Rohner, die beide Kinderkrankenschwestern waren. ** 
Die Regierung unterstützte das Kinderheim in Schaan ebenfalls weiterhin." Im Jahr 1970 
wurde ein Kinderheimfonds eingerichtet. Der Aufenthalt im Kinderheim Gamander kostete 
pro Kind 8.00 Franken, für Kinder, die sich dort nur in den Ferien aufhielten 12.00 Franken. 
Die Fürsorge unterstütze Eltern, die dieses Geld nicht zur Verfügung hatten." Durch die 
Sáuglingsfürsorge und Mütterberatung erhielt das LRK oft Hinweise auf Kinder, die aus 
unterschiedlichen Gründen kein geeignetes Zuhause hatten. *”” 
  
?! Vg] ebd. Aktenvermerk von Gilgorin, 04.04.1967. 
19? Vol. ebd. 10.01.1968. 
7? Vel. Aufhebung der Vormundschaft vom 22.11.1967, Schreiben vom 10.01.1968. 
^ Vgl LLA V 141/251, Analyse des Kinderheims Gamander des LRK, Schaan. Erarbeitung von Vorschlágen 
zur Neuorientierung. 1971-1972. Brief vom Verein für schweizerisches Heim- und Anstaltswesen an das 
Liechtensteinische Jugendamt vom 06.12.1971. 
^*LLA V 141/250, Bericht über das Kinderheim Gamander des LRK. Ospelt, Goop, Westmeyer 25.01.1972. 
196 Vol. ebd. S. 1. 
10? Vel. dazu auch die Tabelle über die Ausgaben und Einkünfte des Kinderheimes in der Jubiläumsschrift 25 
Jahre LRK, S. 18. 
408 Vgl. LLA V 141/250, Bericht Kinderheim Gamander, S. 1-2. 
*? Vel. Jubiláumsschrift 50 Jahre Liechtensteinisches Rotes Kreuz, hrsg. v. Liechtensteinischen Roten Kreuz, 
1995, S. 25. 
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