Volltext: Reden über das Geld

hier - ich möchte dies betonen - nicht um eine parteipolitische Frage, sondern um eine Frage des 
Einkommens und Besitzes.“177 
Regierungschef Frick verteidigte und erklärte, man habe entschlossen, auf einen 
kompletten Umbau des Steuergesetzes zu verzichten und nur eine Novellierung 
durchzuführen. Damit scheiterte der erste Anlauf zur Einführung der allgemeinen 
Einkommenssteuer. Der Arbeitervertreter in der Arbeitsgruppe sei auch dafür gewesen. 
Ein solches Anliegen habe neue Berechnungen verlangt. Die Unterkommission habe man 
mit den Anhängern der Novellierung gebildet um die Angelegenheit zu beschleunigen und 
nicht zu verlangsamen. Frick betonte zudem, er habe selber bei der Kommission Druck 
gemacht. Landtagspräsident Josef Hoop bekräftige auch, dass sowohl der Landtag wie 
auch Regierung an einer schnellen Lösung interessiert seien.178 
Beck merkte zum Schluss an, er habe niemanden einen Vorwurf machen wollen, und 
betonte ein weiteres Mal, es sei keine ‚parteipolitische Angelegenheit‘. Er resümierte 
etwas mysteriös: „Ich habe nur betont, dass in unserem Lande verschiedene Kreise 
vielleicht doch ein Interesse daran haben, dass das neue Steuergesetz nicht so schnell in 
Kraft treten kann.“179 
Das letzte Kapitel vor der grossen Steuerreform bestand aus einer ‚Eingabe und Antrag‘ 
von drei Abgeordneten der Vaterländischen Union 1959. Hauptvertreter war wieder 
Johann Beck. Sie wünschten die Neueinschätzung der Gebäude, die 1955 eingeführt 
wurde, bis zur Steuerreform auszusetzen. Sie befürchteten, die Mehrbelastung einiger 
Kleinverdiener werde ohne Entlastung zu gross. 
Die Eingabe sorgte bei der Regierung für Ärger. Die Antwort von Regierungschef 
Alexander Frick war umfangreich und gereizt. Er argumentierte damit, dass die 
Neueinschätzung gerade vom Parlament und insbesondere auch von der VU und der 
Arbeitervertreter gewünscht worden war, die Mehrbelastung vor allem die höheren 
Einkommen betreffe und dadurch steuerlich gerecht sei, der administrative Aufwand gross 
war die Neueinschätzung durchzuführen und den Gemeinden ihr Budget durcheinander 
bringe. 180 
177 Ltp vom 23.12.58, S. 267. 
178 | tp vom 23.12.58, S. 268. 
179 Ltp vom 23.12.58, S 268. 
180 Ltp vom 1.5.59, S. 16-22. 
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