der VP Bank und Kader des Allgemeinen Treuunternehmen (ATU) war er mit der
Ausgestaltung und den Zusammenhängen des Gesellschaftswesens vertraut.!54 Als Dritter
erschien zum ersten Mal der Bankprokurist und Treuhänder Werner Gstöhl in den
Protokollen. Landtagspräsident Karlheinz Ritter als Landtagspräsident machte ebenfalls
einige fachliche Anmerkungen zu den Vorlagen. Peter Marxer, der sich in den
Diskussionen Ende 60er einige Male meldete, hielt sich zurück und lobte kurz in der
Eintretensdebatte die qualitativen Verbesserungen des Gesellschaftswesens. 155
Die Themen in den Lesungen von 1979 blieben konstant. Fragen, Probleme und Anträge
wurden in der ersten oder den folgenden Lesungen aufgenommen und gelöst. Themen mit
Konfliktpotenzial waren selten. Kritik übten mehrere Landtagsabgeordnete an der
Regierung, weil die Gesetzesrevision der Revision des PGR vorgezogen wurde. Mögliche
Parallelen wurden aber vom Vizeregierungschef entkräftet. Die Zulassungsbedingungen
zu den verschiedenen Berufen wurden in Details geändert. Den Zugang zu den Berufen
hielt man weiter restriktiv. Bei den Kontrollstellen und Revisionsfirmen war man sich einig.
Der Eklat zwischen Feger und Kieber unter Artikel 29 wegen der Bestimmung von Artikel
180 a des PGR zur Übernahme von Verwaltungsratsmandaten war aussergewöhnlich.
Kieber antwortete sehr scharf. Das Thema war danach erledigt. Am meisten Umfang
hatten jedoch die Voten von Ernst Büchel zur Tätigkeit der Anwälte als Patentvertreter.
Diskussionen entstanden generell zwischen Abgeordneten und Regierung und kaum
zwischen den Parlamentariern. Die Parteien haben sich nicht von einander abgegrenzt
oder gar opponiert. Die Abstimmungen waren mit wenigen Ausnahmen einstimmig.
Spannend war in der Revision von 1979 die Thematisierung der Problematik um das
Gesellschaftswesen und Treuhandschaften. Man sprach es in der Eintretensdebatte
vorsichtig an. Auffällig war, dass Werner Gstöhl und Peter Marxer das Thema eher positiv
als Verbesserung der Qualität des Gesellschaftswesens erwähnten. So sagte Gstöhl:
„Sowohl als Abgeordneter zum Landtag als auch aus der Interessenslage meines
Berufsstandes heraus muss ich Vorschläge unserer Regierung begrüssen, wenn diese
eine Qualitätsverbesserung im Bereiche des Treuhandwesens mittels gezielter
gesetzlicher Massnahmen zum Ziele haben.“56 Marxer benutzte Qualität als Merkmal
154 Vgl. Merki: Wirtschaftswunder Liechtenstein, S. 159.
155 Vgl. Vogt: 125 Jahre Landtag, S. 146-185.
156 Ltp vom 28.5.79, S. 139.
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