Volltext: Reden über das Geld

Gesellschaftsformen und warnte vor einer Verlagerung des Geschäftes ins Ausland. Das 
war ungewöhnlich offen. Ebenso warnte er, die zusätzliche Überwachung könnte die 
Gesellschaften überfordern. Bis auf die Bilanzvorlagepflicht gäbe es auch keine nötige 
Reform des Steuerrechtes, merkte er an. Es war ein Novum, dass er die Problematik auch 
aus Sicht des Auslands angesprochen hat: 
„Meines Erachtens ist auch die Zeit gekommen, da wir uns darüber unterhalten sollen, wie weit sich 
Liechtenstein internationalen Spielregeln anzupassen hat, wo die Grenzen einer erlaubten 
Steuervermeidung im Ausland liegen, ob ausländische Behörden, z.B. bei Steuerbetrug Mithilfe geleistet 
werden soll und wie weit die steuerlichen Ueberlegungen zur Sitznahme in Liechtenstein überhaupt eine 
Rolle spielen dürfen. ‘95 
Verteidigend betonte er am Ende die stabilen politischen Verhältnisse, das leistungsfähige 
Angebot des ‚Finanzplatzes‘ und den zentralen Standort in Europa. 
Etwas kürzer äusserte sich Peter Marxer (FBP). Er verwies auf die Interpellation von 1977 
und steckte das Ziel bündig ab: „Im Mittelpunkt steht das Ziel, Missbräuche durch 
Ausschalten von zu weit gehenden Liberalitäten zu verhindern, um so das für unsere 
Volkswirtschaft notwendige Gesellschaftswesen durch qualitative Verbesserungen in 
seiner Substanz zu erhalten.“% Danach listete er kurz die Hauptpunkte der 
Gesetzesänderung auf. Vor allem ging es um Bilanzvorlagen- und Deklarationspflichten für 
Gesellschaften, sowie die Einführung einer obligatorischen Kontrollstelle. Am Schluss 
merkte er an, er werde eine Kommission beantragen, die sich um die bedeutende Reform 
kümmert. 
Franz Beck (VU) holte weiter aus und begann mit dem Verweis auf die öffentliche Kritik am 
Gesellschaftswesen und die notwendigen Reformen. Dazu merke er an, dass: „Unser 
Beitritt zum Europarat [überhaupt nichts] mit der bestehenden Reform zu tun [hat]“.9/ 
Ebenso seien die von Feger angesprochenen Fälle nicht der Grund sondern ‚Anstoss‘ für 
die Reformen. Weiter plädierte er für eine Balance in den Massnahmen mit dem Verweis 
auf die Interpellation von 1977 und mit Blick auf die ‚Liberalität‘ im PGR. Dann leitete er 
über zur Kritik, dass womöglich einige Liechtensteiner vom einem Mandat als 
Verwaltungsrat ausgeschlossen würden wegen der erhöhten Qualifikationsanforderung. Er 
9% Ltp vom 5.6.79, S. 410. 
% Ltp vom 5.6.79, S. 410. 
97 Ltp vom 5.6.79, S. 411. 
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