Volltext: Reden über das Geld

verwies er wieder auf das mögliche Stagnieren der Briefmarkenerlöse und der 
Gesellschaftseinnahmen, die Abhängigkeit von fremder Leistung und den Folgekosten von 
Investitionen. Er verwies ebenso kurz auf eine mögliche Konjunkturpolitik und 
Unwägbarkeiten bei der Planung im Bauwesen und auf die getroffenen Massnahmen 
dazu. 
Der zweite Redner war Ernst Büchel. Er stellte kurz die Rechnung vor. Sie schloss mit 114 
Millionen Einnahmen und 94 Millionen Ausgaben. Die ausserordentliche Rechnung 
schloss mit 19 Millionen Ausgaben. Damit erreichte man ein ausgeglichenes Ergebnis. Er 
verwies auf die höheren Einnahmen bei den Gesellschaftssteuern, den Briefmarken und 
der Couponsteuer. Er schloss seine Rede knapp mit folgenden Worten: „Ich finde, dass wir 
weder einen Optimismus noch in einen Pessimismus verfallen sollen, sondern einfach 
haushalten müssen.‘06 Die Ausführungen der beiden FBP-Parlamentarier waren 
zurückhaltend und unkontrovers. 
Mit Franz Beck und Herbert Kindle folgte die Stellungnahme der Opposition. Beck lobte 
das positive Ergebnis und kritisierte Mängel bei den Nachtragskrediten und dem 
Rechenschaftsbericht. Er wies darauf hin, dass die positive Situation den Erwartungen der 
VU entsprochen habe. Auch Herbert Kindle verwies auf die eigene Partei und übernahm in 
ihrem Namen die Urheberschaft für die Mehreinnahmen durch die Erhöhung des 
Gesellschaftssteuer und deren Zweckbindung. Unter anderem dadurch konnte auch der 
Finanzausgleich stabilisiert werden, sagte er. Er lobte offen die Finanzpolitik der VU der 
vergangenen Jahre: „Dem finanzpolitischen Erbe der VU-Mehrheit gegenüber wäre daher 
heute aus der Sicht der FBP-Mehrheit eigentlich einmal ein rechtes Dankeschön am 
Platze.“507 Der zweite Teil seiner Rede kritisierte die Finanzpolitik der FBP: die 
Beschaffung anderer Mehreinnahmen seien unnötig gewesen, das Budget wurde teils 
massiv überschritten, durch die Einnahmen hätte man auch die Ausgaben in die Höhe 
getrieben und die ordnungsgemässen Nachtragskredite fehlten. Kindle lehnte zum 
Schluss im eigenen Namen die Rechnung ab, obwohl er das Ergebnis goutierte, mit der 
Begründung der überhöhten Ausgaben und den „Widersprüchlichkeiten zwischen 
finanzpolitischen Parolen und der Praxis“508, 
Es folgten die Stellungnahme von Peter Marxer und die Erwiderung vom Regierungschef. 
Peter Marxer überraschte mit Äusserungen zum Bericht, der in diesen Jahren an alle 
506 Ltp vom 10/11.7.75, S. 375. 
507 Ltp vom 10/11.7.75, S. 377. 
508 Ltp vom 10/11.7.75, S. 378. 
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