Volltext: Reden über das Geld

die Auseinandersetzungen sah, die Meinungsänderungen der FBP unter anderem in 
Bezug auf die Gemeindesubventionen. 502 
Die Antwort von Regierungschef Walter Kieber war erstaunlich kurz. Er entschuldigte sich 
und erklärte das Problem mit den unterschiedlichen Zahlen im Bericht, lehnte es aber ab 
zu Kindles Ausführungen Stellung zu beziehen. Danach kamen einige Meldungen zu den 
hohen Ausgaben und dieses Mal auch einige Ausführungen zu den hohen Einnahmen. Es 
war wieder Herbert Kindle, der über die Einnahmeseite ausführte als Antwort auf die 
Darstellung der negativen Finanzentwicklung: 
„Nach Abzug allen taktischen Geplänkels, der relativ bescheideneren oder unechteren Probleme, sehe ich 
objektiv eines, was in diesem Lande wirklich von Bedeutung ist, nämlich, dass es uns zu gut geht. Das ist 
politisch, vor allem wenn man die Konsequenz überdenkt, nicht populär. Es steht deshalb kaum je zur 
Debatte. Aber ich erinnere daran, dass wir innert eines Jahres Mehreinnahmen von 10-11 Mio. Franken 
beschaffen konnten, leicht, wie mit der linken Hand. Damit züchten wir zwangsläufig den Etat hoch [...].“03 
Peter Marxer begegnete den Ausführungen, stimmte den Sorgen Kindles in dieser 
Hinsicht zu und warnte die Einnahmen nicht für den ‚Sozialkonsum‘ zu verwenden 
sondern für die Infrastruktur, bei welchem das Land hohen Nachholbedarf habe. Die 
Parteien zeigten sich gegen Ende der Eintretensrunde versöhnlich. Sogar 
Landtagspräsident Gerard Batliner resümierte bei der Überleitung zur Lesung: „Die 
Diskussion scheint ein harmonisches Ende gefunden zu haben“.>% Es schien, die 
nachlassende Spannung nach dem Wahlkampf erleichterte gegenseitige Zugeständnisse. 
Die Rechnungsdebatte ein Jahr später wandelte sich. Der Regierungschef verzichtete 
darauf eine Einleitung zu machen. An seiner Stelle sprach der Präsident der 
Geschäftsprüfungskommission - der Abgeordnete Hilmar Ospelt (FBP). Er wertete seine 
Rede gleich zu Beginn als seine „persönliche Ansicht“ und sprach somit nicht im Namen 
der Kommission.505 
Er verwies auf das erfreuliche positive Ergebnis, die grossen Steigerungen bei Einnahmen 
und Ausgaben, die Bereinigung offener Rechnungen mit den Gemeinden und die neue 
Disziplinierung durch das Haushaltsgesetz und der Budgetkontrolle. Zur Einnahmeseite 
502 Ltp vom 11.7.74, S. 266-278. 
503 Ltp vom 11.7.74, S. 279. 
504 | tp vom 11.7.74, S. 281. 
505 Ltp vom 10/11.7.75, S. 371. 
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