Volltext: Reden über das Geld

Die Verlesung der einzelnen Rechnungsposten nach der Mittagspause verlief reibungslos. 
Parlamentarier machten Anregungen und stellten Fragen, die der Regierungschef 
beantwortete. Die Abstimmung über die Rechnung viel einvernehmlich. 
Die Rechnung ein Jahr später präsentierte sich besser. Der Regierungschef machte eine 
gestraffte Einleitung, wo er auf den 170 Seiten langen Bericht verwies, welche die 
Tätigkeiten des Landes und der Regierung dokumentierten. Er betonte zuerst das starke 
Wachstum des Budgets, vor allem der Ausgaben. Die Einnahmen hielten Schritt, fügte er 
kurz an, und man konnte vieles abschreiben, musste wenig aktivieren und habe das 
Landesvermögen beträchtlich gesteigert. 
Peter Marxer merkte die Verbesserung zum Vorjahr an, redete aber von einem Defizit von 
einer Million Franken. Er nannte einschränkend die hohen Abschreibungen von 15,5 
Millionen Franken. Er betonte dann vor allem die Einnahmenseite. Sie sei mit 13,5 
Millionen Franken stark gestiegen: 
„Dabei fielen besonders ins Gewicht die Vermögens- und Erwerbssteuer, die Gesellschaftssteuer der 
nichttätigen Gesellschaften, die Stempelabgaben, die Couponsteuer die Warenumsatzsteuer und die 
Eintragungsgebühren beim Handelsregister. Die Steigerung der einzelnen Steuereinnahmen ist auf ganz 
bestimmte, man darf sicher sagen, teilweise glückliche Umstände zurückzuführen, auf die ich im einzelnen 
Nicht eingehen möchte. “#97 
Er blieb unspezifisch und erwähnte die Anpassung des Finanzausgleichs. Er bezeichnete 
das Ergebnis und die Entwicklung bei den Finanzen als ‚positiv‘. Danach stellte er im 
Namen der Partei wieder die Forderung nach einem Finanzhaushaltsgesetz, einem 
Finanzplan und nach Sparsamkeit. 
Herbert Kindle war erfreut, auch dass die FBP die Finanzen des Landes etwas gelobt 
haben und wenig kritisiert. Er ergänzte, dass das kleine Defizit mit den Zinsen aus 
verschiedenen Posten ausserhalb der Verwaltungsrechnung gedeckt seien und noch 
einige weitere positive Merkmale der Rechnung. Er betonte, mit Blick auf die Kritiken der 
Opposition der letzten Jahre, dass man keine langfristigen Kredite habe, sogar 
Barreserven und den Bau des Gymnasiums bar bezahlt habe. Auch Kindle schien sich 
über die Auseinandersetzungen bei der Rechnung zu sorgen: „Auf die Ausbreitung dieser 
Details im Landtag könnte an sich freilich verzichtet werden, denn es ist gerade heute 
497 Ltp vom 4.10.73, S 351. 
181
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.