Volltext: Reden über das Geld

Geschäftsprüfungskommission nicht über die interne Organisation und die 
Aufsichtsfunktion des Landtages orientieren kann.“466 Der Umfang des Protokolls war in 
diesem Jahr bereits auf zehn Seiten gestiegen. Das Protokoll des nächsten Jahres hatte 
bereits mit 25 Seiten einen weit grösseren Umfang. 
1965 markierte einen Wendepunkt. Die Diskussionen zwischen den Parteien verschärften 
sich. Nachdem Landtagspräsident Martin Risch den Rechenschaftsbericht einleitete, 
monierte Franz Nägele (VU) das Fehlen eines Antrages der Vaterländischen Union auf der 
Tagesordnung. Man wollte die AHV auf das Niveau der Schweiz erhöhen. 
Landtagsvizepräsident Otto Schädler kritisierte scharf: 
„Ich bedaure dieses Unterlassen und missbillige es, da es den Spielregeln der bisher geübten 
Geschäftsordnung nicht entspricht. Wir haben leider keine Geschäftsordnung, obwohl ich sie von Jahr zu 
Jahr reklamiert habe, auf die wir uns strikte berufen könnten, doch wir haben wenigstens noch Rudimente 
von Spielregeln, an die wir uns halten können; das Missachten dieses Antrages eines Teiles der 
Angehörigen und Mitglieder der Vaterländischen Union ist ein Affront gegen die Vaterländische Union und 
gleichzeitig ist es ein Verstoss gegen die Grundsätze einer demokratischen Geschäftsführung.“467 
Der Landtagspräsident stimmte zu, das Vorhaben in der nächsten Sitzung zu behandeln. 
Danach wendete man sich der Rechnung zu. Auch hier änderte sich die Diskussion. Otto 
Schädler wiederholte seine Kritik, dass der Landtag seine Kontrollpflichten nicht durch die 
Kommission erfüllen könne. Er weigerte sich dem Bericht der Kommission seine 
Zustimmung zu geben. Man verteidigte Kommission und verwies auf die wachsende 
Arbeit, das kleine Parlament und die fehlenden Fachleute. Otto Schädler verwies zudem 
auf die geringe Entschädigung, meinte aber, dass seine Kritik vor allem darauf abziele 
Informationen von weiteren Stellen als nur der Regierung zu erhalten. Man einigte sich, 
dass die Regierung in dieser Sache aktiv werde. Die Diskussion der Rechnung ging 
danach über weite Strecken über das Schulwesen und über das Frauenstimmrecht. Die 
Abstimmungen waren eindeutig. Der Landtagspräsident schloss mit dem verweis auf 
einen Gewinn von etwa einer halben Million Franken, wobei grosse Abschreibungen und 
Rückstellungen vorgenommen worden seien, wie er sagte.468 
466 | tp vom 11.12.64, S. 343. 
%7 | tp vom 11.12.65, S. 219. 
468 | tp vom 12.11.65, S. 228-248. 
170
	        

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