Volltext: Reden über das Geld

Regierung. Die Einnahmen aus der Rechnung von 94 Millionen haben sich zum aktuellen 
Budget auf 118,7 Millionen gesteigert. Er äusserte sich sehr umfassend: 
„Die FBP Mehrheit konnte zu Beginn des Jahres einen schuldenfreien Staatshaushalt übernhemen, ich stelle 
das nochmals fest und noch rund 30 Mio. Reserven und zusätzlich den Beschluss über ansehnliche 
Mehreinnahmen über 8 oder 10 Mio. Franken, auf dem Teller serviert sozusagen. Und dies trotz der immer 
wieder verteufelten Verbesserung des Finanzausgleiches und trotz, auch daran muss zum Vergleich 
nochmals erinnert werden, der Finanzpolitik der FBP-Fraktion währender der VU-Mehrheit, die über weite 
Strecken von einer Taktik der Ausgabenbeschaffung beherrscht wurde, bei gleichzeitiger Dauerdramatik im 
In- und Ausland über die angeblich miserable Finanzsituation des Landes. Auch das ist Geschichte. “436 
Er kommentierte weiter die Äusserungen aus der Presse, wo man von Sanierung des 
Staatshaushaltes nach vier Jahren Regierung der VU sprach und korrigierte ungehalten 
die Darstellung. Daran knüpfte er an und kritisierte massiv die Forderung nach der 
kompletten Barzahlung aller Ausgaben, die Abschreibungspraxis, die hohen Einnahmen 
bei 23000 Einwohnern und deren Steigerung und vor allem die politischen Prozesse rund 
um das Budget. Er verwies mehrmals auf die Dramatik in der Parteipolitik und beim 
Budget, während man in der Schweiz 32 Milliarden Schulden und in Liechtenstein keine 
habe, wie er sagte. 
Beim aktuellen Budget kritisierte er die Sparpläne als fragwürdig und verwies auf die 
Konjunktur und Inflation, die er mit Optimismus und nicht Pessimismus begegnen wolle. 
Die Subventionen für kleine Gemeinden würden zu kurz kommen und die 
Barzahlungspolitik werde angesichts der kommenden Ausgaben Fragen aufwerfen. Sein 
letzter Punkt betraf die fehlende Finanzplanung, welche damals von der FBP ‚ultimativ‘ 
gefordert wurde und deswegen sogar die Zustimmung zum Budget verweigert wurde. 
Kindle schloss im Namen der Fraktion der VU, versprach einzutreten auf die Vorlage und 
stellte aber für die Abstimmungen eine Erklärung in Aussicht. 
Die folgende Diskussion fand vor allem zwischen Kindle und dem Regierungschef statt. 
Umstritten waren die Kürzungen der Investitionen und der Verzug des 
Finanzhaushaltsgesetz. Auch Landtagspräsident Batliner äusserte sich zur Kritik an der 
Barzahlungspolitik, verwies auf den Unterschied zwischen Konsumausgaben und 
Investitionsausgaben und zeigte bei Letzterem auf die Schweiz, welche ebenfalls 
versuche diesen Ausgabentyp komplett zu decken. Dazu verwies er auf die spezielle 
Situation für das Fürstentum, wo es wenig Spielraum in Wirtschaft und Gesellschaft gebe 
436 Ltp vom 18/19.12.74, S. 871. 
157
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.