Auch für diese Befragung wurde im Vorfeld der Interviews ein Interviewleitfaden ausgearbeitet. Der
Leitfaden für vorliegende Arbeit umfasst vier Themenschwerpunkte sowie eine kurze Einleitung. Die
Einleitung dient dazu, den Interviewpartnern einen kurzen Überblick über das Thema, das Vorgehen
und das Ziel der Arbeit zu übermitteln. Ebenfalls wird im Einleitungsteil das Einverständnis bezüglich
der Datenverwendung eingeholt. Da nicht davon ausgegangen werden kann, dass die Holakratie
jedem Interviewpartner bereits bekannt ist, wird das Verständnis noch vor Beginn des Interviews
erhoben. Wünscht der Experte weitere Informationen zur Holakratie, werden diese wiedergegeben.
Der erste Themenschwerpunkt fokussiert sich auf die aktuelle Situation im Unternehmen des Exper-
ten bezüglich Organisation und Agilität. Einerseits sollen somit wichtig Erkenntnisse bezüglich den
aktuellen Organisationsformen sowie derer Stärken und Schwächen gemacht werden. Zudem dient
dieser Themenschwerpunkt als Einstieg und soll für eine passende Gesprächsstimmung sorgen, da
es sich um einen Themenbereich handelt welcher den Experten bestens bekannt ist. Der zweite
Themenschwerpunkt fokussiert auf die Grundsätze der Holakratie und erfordert vom Experten eine
detaillierte Auseinandersetzung mit dem Ansatz und einer Einschätzung, welche Vor- und Nachteile
die Organisationsform im eigenen Bereich bringen könnte. Der dritte und vierte Themenschwerpunkt
fokussiert auf Herausforderungen einer möglichen Implementierung der Holakratie sowie auf mögli-
che Auswirkungen auf den Bereich des Interviewpartners. Erst zum Schluss werden gemäss Leitfa-
den die noch fehlenden Personalien aufgenommen.
Die Erkenntnisse durchgeführter Interviews sollen direkte in den Leitfaden einfliessen. Sollte sich
herausstellen, dass die Abfolge der Fragen oder eine ungünstige Wortwahl gewählt wurde, sollen
diese im Leitfaden angepasst werden. Sofern dadurch keine inhaltliche Veränderung des Leitfaden
stattfindet, sind diese Korrekturen unproblematisch (Gläser & Laudel, 2010, S. 150)
Der Leitfaden für die Interviews ist im Anhang A zu finden.
5.4 Zielgruppe
Wie in Kapitel 1.2 beschrieben, wird im Kontext dieser Arbeit die Anwendbarkeit des agilen und
evolutionären Organisationsmodelles Holakratie in der Finanzbranche geprüft. Der Fokus liegt bei
den Vertriebseinheiten der Banken, welche sich infolge der steigenden Geschäftsbedürfnisse, der
sich schneller ändernden Kundenbedürfnisse und der zunehmenden Digitalisierung agiler zeigen
müssen (Krah, 2017). Diese Aspekte gilt es bei der Zielgruppe zu berücksichtigen. Die Zielgruppe
sollte sich detailliert mit den aktuellen Gegebenheiten des Vertriebs einer Bank auskennen und ge-
wisse organisationale Gestaltungskompetenz mitbringen.
Die Zielgruppe der Untersuchung bilden deshalb Führungskräfte sowie Mitarbeitende strategischer
Stabsstellen von Vertriebseinheiten St. Galler und Liechtensteiner Banken. Der St. Galler und Liech-
tensteinische Bankenmarkt eignet sich sehr gut als Erhebungsschwerpunkt, da er sämtliche Arten
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