Volltext: Obstbaum Geschichte Balzers

Vorwort 
An der Veröffentlichung der Balzner Neujahrsblätter 2011, wurde die Idee geboren, einen 
Beitrag zur Obstbaum Geschichte in Balzers zu veröffentlichen. 
Obwohl Obstbäume in der Geschichte der Gemeinde in den Jahren vor 1960 eine wohl wich- 
tigere Rolle eingenommen haben als heute, ist in den Archiven des Landes und der Gemeinde, 
diesbezüglich eher wenig zu finden, obwohl Obst und dessen Verwertung wohl eine nicht 
unbedeutende Rolle im vergangen Jahrhundert in Liechtenstein eingenommen hat. 
Deshalb soll diese Zusammenfassung einer kulturellen Vergangenheit einen Beitrag zu einer 
gesammelten Information, über die Geschichte der Obstbäume in Balzers sein. 
In den letzten Jahrzehnten, haben die Hochstammobstbaum Kulturen in Europa eine immer 
weniger bedeutungsvolle Rolle eingenommen. Das industrielle Zeitalter hat andere Prioritäten 
gesetzt und Obstkulturen haben sich Schritt für Schritt, weg von den Hochstammbäumen, 
zum Spalierbaum entwickelt. Bestehende Kulturen sind in Vergessenheit geraten und wurden 
vernachlässigt. Dies hat zu einem enormen Verlust in der Zahl von Hochstammobstbäumen 
im ganzen Land und auch in der Gemeinde Balzers geführt. 
   
  
Im 19. Jahrhundert: 
Der Schwund der hochstämmigen Obstbäu- 
me setzte parallel zur Rationalisierung und 
Intensivierung der Landwirtschaft ein. Viele ? 
bäuerliche Gärten wurden überbaut, die Obst- 
gärten zunehmend nicht mehr gepflegt und vor 
allem Abgänge nicht mehr ersetzt. 1961 sank ' 
der Obstbaumbestand mit ca. 49'000 Stk (28496 von 1951) erstmals wieder auf Vorkriegs- 
wert,1971 gar auf knapp 32'000 Báume (-5496 von 1951). Der geschátzte Bestand ist heute 
weit unter einem Fünftel des Wertes von 1951 anzusetzen. Der erwerbsmässige Obstbau stellte 
zwischenzeitlich aus Gründen der Rationalisierung weitgehend auf Niederstammkulturen um. 
Die modernen Niederstammkulturen bilden sowohl biologisch als auch landschaftlich keinen 
Ersatz für hochstämmige Obstgärten. Mit dem Schwund der prägenden Obsthaine rund um 
die Dörfer, setzt sich die Banalisierung der Landschaft fort. Die vielfältigen Obstbaumsorten 
füherer Zeiten, angepasst an die jeweiligen Standorte und vielfach robust gegen Schädlinge 
und Pilzkrankheiten verschwinden. Die Nachkriegsgeneration kennt die alten Obstbaumsorten 
wie Jogeller, Melbirler, Scheibler, Schwärzler, Stäheler, Trübeler, kaum mehr. 
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