Volltext: Wie viel Platz brauchen Trends in Liechtenstein?

Masterarbeit 2018 Rosmarie Lorenz 
Neues Raumkonzept für die Liecht. Landesbibliothek 
Besuchsnotiz (SB Winterthur, 26.10.2017): 
Wohnzimmerähnliche Bereiche, die zum Verweilen, Schmökern, Lesen und Zuschauen einladen, sind 
im ganzen Bibliotheksraum verteilt. Im garten- und terrassenähnlichen Aussenbereich befinden sich 
zwei grosse Pflanzkisten, beschriftet mit „Urban Garden — Bitte bedienen Sie sich!“ (Abbildung 52). 
Der daran angebrachte Hinweis „Infos im OG3" schliesst den Kreis zur dazu passenden Literatur. Ein 
bedientes Café anstelle eines Getrünkeautomaten würde den Bereich aufwerten. 
In allen besuchten Bibliotheken ist der Trend der Bibliothek als Aufenthalts- und Begegnungsort 
deutlich sichtbar. In der KB Liestal empfángt nach dem Eingang direkt das Café Livro die 
Besucher/innen. Vom Café aus verschafft man sich einen ersten Überblick über die Bibliotheks- 
ráumlichkeiten. Ausserdem befindet sich im 1.0G eine Leseterrasse (Abbildung 26). Aussenbereiche 
erweitern den Bibliotheksraum und erzeugen durch den Ortswechsel eine andere Leseatmospháre 
(Lohaus, 2016). 
,Für die meisten Menschen ist ihr Zuhause der erste Ort und ihre Arbeit der zweite. Daneben 
sehnen sie sich aber nach einem kostenlosen, sicheren, gemütlichen, verfügbaren und leicht 
zugänglichen Ort, der einfach immer da ist, der Gastlichkeit ausstrahlt und wo man auch mal 
einen Kaffee bekommt“ (Lushington, Rudorf, Wong, 2016, S. 99). 
Mit dieser Beschreibung weisen Lushington, Rudorf und Wong auf das „zweite Wohnzimmer“ hin, 
das die Bibliothek kostenlos mit ihren Räumlichkeiten zur Verfügung stellen kann. In diesem 
Zusammenhang trifft man in der Fachliteratur auf den Begriff der Bibliothek als Dritten Ort, so z. B. 
bei Barth (2015, S. 426) oder Pirsich (2016, S. 432). 
Ob man es nun als Dritten Ort oder als zweites Wohnzimmer bezeichnet, der Trend der Bibliothek als 
Aufenthalts- und Begegnungsort hat in den besuchten Bibliotheken einen hohen Stellenwert. Diese 
Entwicklung ist nicht überraschend, wenn man berücksichtigt, wie stark der Anteil der Einpersonen- 
haushalte in den letzten Jahren und Jahrzehnten angestiegen ist (siehe Kapitel 3.2). In der Zeitungs- 
und Zeitschriftenecke im 4. OG der GGG Basel sind bequeme Stühle im Kreis angeordnet. Alle sind 
besetzt. Es ist von der Atmosphäre „allein und doch zusammen“ geprägt. In der SB Winterthur sind 
die Medien zur Freizeitgestaltung im 3.0G rund um wohnzimmerähnliche Bereiche mit bequemen 
Sesseln und Beistelltischen formiert (Abbildung 21). 
  
? Der Begriff stammt ursprünglich von Ray Oldenburg (Oldenburg, 1989).
	        

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