Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2021) (2021)

Elmar Bürzle 
Vor 100 Jahren 
Juschtift, Hier in Balzers herrscht gegenwärtig gros- 
ses Misstrauen gegenüber dem Lawenawerk. Es sind 
hier nur für Hausinstallationen viele Tausende von 
Franken bezahlt worden und noch immer keine 
Aussicht auf Licht. Nicht einmal von Triesen nach 
Balzers ist die Hochspannungsleitung fertig gestellt. 
Für diese Arbeit wäre bisher der Winter überaus 
günstig gewesen. Die Bauleitung möchte doch ein- 
mal klipp und klar darüber Auskunft geben: 
1. Bis wann gedenkt die Bauleitung 
die Gemeinde Balzers wenigstens 
notdürftig mit Licht versehen zu 
können? 
2. Sind für diese Gemeinde die Trans- 
“ormatoren im Lande? 
Liechtensteiner Volksblatt, 22. Januar 1921 
Balzers, (Einges.) Theater. Das am 30. Januar zum 
arsten Male über die Bretter gegangene Volksstück 
«Die Lieder des Musikanten» und der «Hans Stolpri- 
an» fanden eine zahlreiche Zuhörerschaft. Gespielt 
und gesungen wurde durchwegs recht gut. Wer 
etwas Genussreiches sehen und hören will, der gehe 
ins Theater nach Balzers! 
Oberrheinische Nachrichten, 2. Februar 1921 
Balzers, (Einges.) Wenn der Anschein nicht trügt, 
haben die «christlich-sozialen» Volksparteimitglie- 
der in Balzers ihre politischen Versammlungen 
unter freiem Himmel jeden Sonntag halb 10 Uhr, 
bis zum «Engel des Herrn» am Saume des Schloss- 
forstes, zwischen Kirche und Schule gelegen. Will 
gelegentlich einmal der Seelsorger der Gemeinde 
sich aufklärend der Versammlung nähern und sie in 
christlich-sozialen Gedanken unterstützen, wird die 
Versammlung mit den Worten: «er kunnt!» aufgeho- 
ben und jeder einzelne verschwindet im Forste und 
Gebüsch. (Dieses Eingesandt kommt von einem 
Laien! Die Schriftleitung.) 
Liechtensteiner Volksblatt, 12. Februar 1921 
Balzers, Einbruchsdiebstahl. Am letzten Dienstag 
in der Nacht wurde auf Schloss Gutenberg einge- 
brochen. Bisher konnte nicht konstatiert werden, 
was alles entwendet wurde. 
Oberrheinische Nachrichten, 29. Januar 1921 
Bolzers, (Einges.) Wenn wir über die Westgrenze 
bei Balzers unser Land betreten, so sehen wir an 
Gehrock und Revolvertasche des dortigen Grenz- 
postens, dass unsere Grenzbesetzung schlecht aus- 
gebaut ist. Wollen wir unser Land über die Südgren- 
ze wieder verlassen, so kann es uns begegnen, dass 
wir den Grenzposten bei St. Katharinabrunnen, 
beim schönsten Sonntag, von Gehaltserhöhung 
träumend, antreffen; oder dass ihm sein Kollege, 
vom roten Büchel, der doch eine Viertelstunde ent- 
fernt liegt, Gesellschaft leistet. Von 10 Uhr abends 
bis 5 Uhr morgens sind zuweilen die beiden letz- 
tern Posten überhaupt nicht immer besetzt und es 
kann während dieser Zeit kommen und gehen wer 
und was will. Wenn denn schon eine Grenzwache 
sein muss, so soll der Grenzschutz ganz, nicht bloss 
zur Hälfte ausgebaut werden. Es muss eine stren- 
ge, aber unbestimmte Kontrolle herrschen, damit 
die Mannschaft auch weiss, dass sie für etwas da ist. 
Wie es bisher geschehen ist, muss die Mannschaft 
das Gefühl besitzen, dass sie für nichts und wieder 
nichts da ist. Der Nachtdienst muss selbstverständ- 
lich auch eingeführt werden, sonst ist der Dienst 
am Tage auch überflüssig. Also ausbauen, am besten 
aber gänzlich abbauen. 
Oberrheinische Nachrichten, 16. Februar 1921 
Haushaltungspenfionat 
:-2 im Inftitut Gutenberg bei Balzers :-: 
(Sicchtenitein) 
Dafeloft Hit Iusegen Mädchen Gelegenheit geholfen: Das Kodjen, Wafchen, 
Mügehn, Yliden, Naben, weibliche Saudarbeifen, Hand wirtidnfl. 
NEE und Buchführung und alle Gartenarbeiten fh u 
erlernen, 
ud werden bafelhft einige alte Damen in Peuflon angeronmten. 
Nähereß dur die Moftervorkehung. 
Liechtensteiner Volksblatt, 16. Februar 1921
	        

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