Anhang |
Textedition und Abbildung der Urkunde vom 15. Mai 1505,
Gemeindearchiv Fläsch Nr. 32.
15. Mai 1505
Ein Schiedsgericht unter dem Vorsitz von Ulrich von Hohensax entscheidet mit Stich-
entscheid des Vorsitzenden den Nutzungs- und Grenzkonflikt zwischen Balzers und
Mäls einerseits und Fläsch andererseits hinsichtlich der genauen Lokalisierung der
Spitzagud und Spitzagul genannten Örtlichkeiten zugunsten von Balzers und Mäls, in-
dem es den höheren, gegen Fläsch gelegen Spitz zum Spitzagud erklärt.
Or. (A), GemeindeA Fläsch 32. — Pg. 51,1/31 (Plica 6) cm. — Siegel abh. — Rückvermerk: (16.
Jh.): Ain spruch brief entzwüschend den von Baltzerss vnnd Flesch; (andere Hand): das der
oberist spitz vff Fläscherberg Spitzengud haysse. N°42. Anno 1505.
Abschr. (B), GemeindeA Balzers, 016-2 (Repertorium Gemeindts-Briefe 1780) 3. Brief, fol. 5f.
Regest: Schädler, Reg. GemA, S. 114, Nr. 26.
1% Ich? % VIrich fryherre von Hohensax! bekenn allermencklichemm mit dem
briefe der spenn jrrung vnd zwitracht, so sich dann vm wunn waid traib vnd marckstain
entzwüschendt den |? ersamen vnd wisenn gantzer gemaindenn der dörffer Baltzers?,
Klainen Mails? cleger ains vnd Flesch* anders tails erhabenn vnd gehaltenn, weli-
cher jr spenn ab dem rechtenn zü Mayenfeld5> vff |? mich obgenantenn VIrichen als
obman vnd vff die furnemenn vnd wisenn Fridlin Artzethuser® des rates zü Glaris
vnd Johansenn Stürer vnderuogt zü Veldkirch’ an ainem vnd |* Hainrichenn
Herenberger® stattschriber zü Chur vnd Anthoni Thy* wesennlich zü Flums!® am
andren tail als zügesetztenn vertedinget vnd rechtlichenn zü entschaidenn jnhalt aines
anlas, | darumbe gestelt, von bayden gemainden darumbe besiglet, jn hends hab, komen
sindt. Dermassenn, was von vns fünf mannen ainhellig oder mit dem merenn zü recht
erkennt wurtt, |° daby vnd mit sölle ess dann one ziechenn wegeren vnd apellierenn
belibenn. Dem statt thün vnd geleben, dawider jn kain wiss noch weg zü sinde, des
bayd partyenn mir obgenantenn |’ obman mit jr hand jn min hand zü haltenn gelopt vnd
versprochenn hondt. Daruff jch bayd partyenn domalenn züsampt obgenantenn by
sessenn fur mich vff jr stös betagt, daselbs clag antwuert |® lut vnd brieff bis an jr willig
vffhörenn vnd rechtsatz vernomenn vnd jr verhören nach vnd besichtigung der mar-
ckenn bis zü obrist vff den Flescher Berg!!, vff welichem berge zwenn |? hoch spitz
nit wit von ain ander ligende der namen halb ain span hielt. Die kleger vermaintendt,
der höchst vnd obrist spitz Flesch wert were alwegenn genempt Spitzengud!?. Die
von |!9 Flesch dawider rettendt, der vnder spitz Meils wert wer allwegens genempt
Spitzengud vnd der ober spitz Spitzengul’®, mit mer wortenn etc. Da ward den von
Baltzers jnhalt ains besiglotenn I!! briefs!* darüber geben ain vssbringen erkennt, ob
der obrist vnd höchst spitz, vff Flescher Berg ligt, Spitzengud hies. Dem nach vnd