Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2021) (2021)

Abb 6: Auf der Karte von 1947 erkennt 
man einige Fusswege wie das «Gängle» 
in Balzers, sowie den noch offenen Bach 
entlang des Herawegs. Bäche und Brücken 
prägen noch heute die Strassenzüge sowie 
Flur- und Strassennamen, 
und ausserhalb des Dorfes gesucht sind. So schlugen 
Diskussionsteilnehmer etwa Badeseen vor, eine Grup- 
pe der Realschule sogar einen neuen Rheinarm mit 
Park, der mit einer Schleuse reguliert werden könn- 
te. Da für die Versorgung des ausgetrockneten Gies- 
sens bereits entsprechende Schleusen bestehen, wäre 
durchaus über das Potenzial einer Umgestaltung der 
Giessen und Rheinauen im Sinne einer Aufwertung 
von siedlungsnahen Gewässern nachzudenken. 
Resümee: Wie können öffentliche Räume 
dazu beitragen, dass Balzers seine Lebes- 
raumqualität für zukünftige Generationen 
erhalten kann? 
Was macht einen Haufen Häuser zum enkeltauglichen 
Dorf? Lange Zeit spielte das geteilte Bedürfnis, ja oft 
die Notwendigkeit, das Leben als gemeinsame Heraus- 
Forderung zu meistern, eine grosse Rolle. Durch Indi- 
vidualisierung, Privatisierung des Eigentums und den 
technischen Fortschritt ist dieser Aspekt des Aufeinan- 
der-angewiesen-Seins in den Hintergrund gerückt. Bal- 
zers zeichnet sich jedoch immer noch durch eine enge 
Dorfgemeinschaft mit charakteristischen Elementen 
des sozialen Miteinanders aus. Als Teilaspekte eines 
gemeinsamen Lebensraums für morgen möchten wir 
folgende Gedanken festhalten: 
Aufenthaltsqualität in der Siedlung 
spielt eine immer grössere Rolle. 
Sollen sich Menschen an einem Ort 
gerne aufhalten, sollte er entspre- 
chend gestaltet und eingebettet 
sein. Das Balzner Zentrum könnte 
hierbei eine Schlüsselrolle spielen, 
da es mit Schule, Gemeindezen- 
trum, Pumptrack, Bibliothek und 
Sportanlagen wichtige öffentliche 
Einrichtungen besitzt. Zusätzli- 
cher Raum für Veranstaltungen und einladend gestal- 
tete Grünflächen, wie zum Beispiel ein Bongert oder 
ein Zentrumsgarten, könnten die Umgebung aufwer- 
ten und einen Hauch des einstigen Dorfes im Sinne 
einer Nutzungsgenossenschaft zurückbringen. Eine 
verkehrsberuhigte Strasse im Zentrum böte zusätzli- 
chen Raum für Aufenthalt, Begegnung und Veranstal- 
tungen. Verdichtetes Wohnen entlang dieser Strasse 
würde vielen Balznerinnen und Balznern ein neues 
Heim inmitten von Obstbäumen bieten, dies neben 
dem neuen Dorfplatz im «Bongert Balzers». Statt 
hoher Rendite könnten bei der Planung eines solchen 
gemeinsamen Projekts zwischen Gemeinde und zu- 
künftigen Bewohnern das Miteinander und die Wohn- 
qualität im Vordergrund stehen. In den Erdgeschossen 
der verdichteten Wohnbauten gäbe es Läden und eine 
Grundversorgung mit Bank, Post, Restaurants, Cafes, 
auch Arztpraxen, welche die Nachfrage der umliegen- 
den Quartiere decken und Bewohner wie Besucher 
zum Verweilen einladen. 
Um das neue Zentrum mit dem ganzen Dorf zu ver- 
binden, bieten attraktiv gestaltete Langsamverkehrs- 
wege für Fussgänger wie auch Velofahrer, für Eltern 
mit Kleinkindern, für Schüler und ältere Personen 
grosses Potenzial. Die aktive Mobilität und die Ge- 
sundheit werden durch eine baulich ansprechende 
Gestaltung gefördert. Aktuelle Vorbilder wie die Ve-
	        

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