Arthur Brunhart
Metanand für Balzers — Rückblick auf 25 Jahre und Ideen
für die Zukunft
Die anfangs Januar 1995 erstmals erschienenen «Balz-
ner Neujahrsblätter» sind 25 Jahre alt geworden — eine
arfreuliche Gelegenheit, einen kurzen Blick auf punk-
tuelle Entwicklungen und Veränderungen in der Ge-
meinde im vergangenen Vierteljahrhundert zu werfen
und das eine oder andere in Erinnerung zu rufen. Die
«Balzner Neujahrsblätter» sind, wie ein Durchblättern
der bisherigen Ausgaben zeigt, auch ein Forum, um
Fragen zur Gemeindeentwicklung und zum Engage-
ment der Bürger- und Einwohnerschaft für unsere
Dorfgemeinschaft anzusprechen und in die Öffent-
lichkeit zu bringen.
Leitbild, Zukunftsvorstellungen und Entwick-
lungsplanung
Es war für die Behörden der politischen Gemeinde
immer wichtig, Zielvorstellungen zu entwickeln, wie
sie als Gemeinde sein will und wohin die Reise gehen
soll, auch wenn es im Alltag zuerst und vor allem um
die Lösung der Gegenwartsfragen ging und geht. In
der sich rasant ändernden Welt ist das Vorausdenken
wichtiger denn je. Es ging dabei Schritt für Schritt und
gemeinsam mit der interessierten Bevölkerung.
Vor über zwanzig Jahren, 1996, beschloss der Ge-
meinderat — Vorsteher war Othmar Vogt — die Erarbei-
tung eines Leitbildes, das unter der Projektleitung von
Gemeinderat Erich Frick mit breiter Einbindung der
Bevölkerung entstand. Das Leitbild «L(i)ebenswertes
Balzers» wurde Grundlage für die Umsetzung unter-
schiedlicher Massnahmen, darunter die Neugestaltung
des Balzner Dorfkerns (Höfle/Gässle), die Kernzo-
nenplanung — unter der Kernzone verstand man das
Gebiet zwischen Schlosshügel und dem Höfle —, die
’arrierefreie Gestaltung der Verkehrsinfrastruktur,
ein Nutzungskonzept für das Junkerriet, die geplan-
te ökologische Aufwertung des Riets und andere na-
turräumliche Verbesserungen. Das Leitbild war eine
Richtschnur für weitere Planungen («Visionen») in die
Zukunft.
Dazu gehört das während der Gemeinderat-Mandats-
oeriode von 2003 bis 2007 — Vorsteher war Anton
Eberle — breit erarbeitete Projekt «Treba» (Treffpunkt
Balzers — Das Balzner Dorfzentrum als Platz der Be-
gegnung), das aber 2006 in einer Gemeindeabstim-
mung trotz vieler interessanter Ideen abgelehnt wurde.
Einen Blick in die Zukunft warf auch eine im Auftrag
des Gemeinderates von der Hochschule Liechtenstein
2006 entwickelte raumplanerische Untersuchung zur
Gegenwart und Zukunft im Wirtschafts- und Lebens-
raum Balzers. Sie kam hinsichtlich Wohngemeinde,
nachhaltigem Bauen, landschaftlichen Vorzügen und
alternativen Mobilitätsnetzen zu überraschend guten
Ergebnissen. Auch bei den Einkaufsmöglichkeiten sah
sie in den drei gewachsenen Zentren der Gemeinde
ausgezeichnete Möglichkeiten. Das hat sich heute
unter dem Sog der Einkaufszentren verändert. Hier
liegt eine Entwicklung vor — nämlich die Entleerung
der Dorfkerne —, die vielerorts zunehmend kritisch in