Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2018) (2018)

Das Armenhaus und spätere 
Bürgerheim in Triesen, Auf 
nahme aus dem Jahr 1980. 
1886 berichtete die Gemeinde Balzers von weiteren 
Beschlüssen des Gemeinderates zu diesem Thema: 
Zweitens [soll] das sogenannte Wiesenutzungsablösungs 
kapital von zk. 40'000 fl. ö. W. zur Sondierung [und] zur 
Erstellung eines Ortsarmenhauses einer eigenen Verwal 
tung unterstellt werden. 21 
In diesem Bericht heisst es zudem, die soeben ange 
dachte Einkassierung sei auf zehn Jahre zu terminie 
ren, mit jährlichen Zahlungen und einer fünfprozen 
tigen Verzinsung. Die erste Zahlung wäre für das Jahr 
1887 fällig. Der Bericht schliesst dann mit der Fest 
stellung: 
Die wirkliche Erstellung des Armenhauses [ist] somit auf 
unbestimmte Zeit verschoben. 22 
Unterbringung von Balzner Gemeindearmen 
im Armenhaus in Triesen 
Im Jahr 1887 kam es schliesslich zum Vertrag zwi 
schen den Gemeinden Triesen und Balzers, in dem 
sich Triesen verpflichtete, die Armen von Balzers auf 
zunehmen. Die Gemeinde Triesen soll die Armen und 
Kranken richtig verpflegen und ärztlich versorgen. Es 
konnten bis zu zehn Bedürftige aus Balzers gegen eine 
entsprechende finanzielle Beteiligung aufgenommen 
werden. Die jährliche Anbindung ans Triesner Armen 
haus kostete 20 Kronen. Kranke, die über acht Tage 
das Bett nicht verlassen konnten, kosteten die Balzner 
Gemeinde täglich 70 Kreuzer, dies galt auch für Insas 
sen mit akuten Erkrankungen. Für Kinder, die älter als 
ein halbes Jahr aber noch nicht schulpflichtig waren, 
mussten täglich 30 Kreuzer bezahlt werden. Für alle 
weiteren Personen waren täglich 45 Kreuzer zu ent 
richten. 23 
Weitere Bestrebungen zur Realisierung eines 
Balzner Armenhauses 
Trotz dieses Vertrages von 1887 wurde der Gedanke 
zur Errichtung eines eigenen Armenhauses in Balzers 
noch nicht aufgegeben. Aus dem Jahr 1888 datiert 
ein weiteres Dokument zur Untersuchung des Alten 
Schulhauses als potentielles Balzner Armenhaus. Das 
fiaus sei laut Inspektor und Landesphysikus Wilhelm 
Schlegel nicht geeignet, zum einen aus hygienischen, 
aber auch aus räumlichen Gründen. Im Keller habe 
es Schimmel. Von der Idee der Realisierung eines Ar 
menhauses in diesem Gebäude wurde klar abgeraten. 
Die Regierung schrieb ausserdem, es müsse zuerst eine 
Kostenaufstellung gemacht werden. Das «vorliegende 
fiaus erscheint überhaupt wegen seiner Lage zu einem 
Armenhaus nicht besonders geeignet». 24 
Im Erlass vom gleichen Datum wird deklariert: Der 
«Bericht des fürstl. Landesphysikus betreffend die be 
absichtigte Umgestaltung des fiauses Nr. 17 [heute
	        

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