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Elmar Bürzle
Vor 100 Jahren
In letzter Nummer der «Ober
rhein. Nachr.» rügt ein Einsender und zwar mit
Recht, dass das Lawenawerk in dieser Land
tagssession auch nicht mit einem Wort erwähnt
wurde. Für diesmal nur zwei Fragen: Wäre gegen
wärtiger Personalmangel auch so fühlbar, wenn
schon vor Jahren die Lawenawerk-Frage zur Tat
gereift wäre? Und welchen Einfluss würde ans La
wenawerk, wie auch Dr. Beck in der Landtagssit
zung vom 31. Dezember ausführte, auf die kom
menden Verkehrsverhältnisse ausüben? - - Auch
wäre die in letzter Nr. gemachte Anregung zu be-
grüssen, dass sich die fstl. Regierung bei zustän
diger Schweizer Behörde zwecks Erleichterung
des Grenzverkehrs verwenden würde, da sich der
Grenzverkehr seit 1. Jänner noch schwieriger ge
staltet. So z.B. ist die ärztliche Praxis des BJerrn
Dr. Grämiger von Trübbach in unserer Gemeinde
fast gänzlich lahmgelegt. Abhilfe wäre sehr er
wünscht!
Obeirheinische Nachrichten, 12. Januar 1918
2Jon dir JRilliigsspilji» («SingtsA Der Artikel über
die Gründung der Verkehrskommission hat in Bal-
zers allgemein Anklang gefunden. Bei uns herrscht
ebenfalls die Auffassung, dass der Beschluss betr.
die Verkehrskommission wohl mit einer der bedeu
tendsten ist, die der Landtag überhaupt gefasst hat.
Es ist nur zu hoffen, dass ein freier kaufmännischer
Geist die vom Landtag gewählte Kommission leitet
und dass hinreichende Vorstudien zum Aus- und
Aufbau der Verkehrseinrichtungen gemacht wer
den. Es berührt jedenfalls mehr als eigentümlich
und ist vielfach vermerkt worden, dass der Anreger
des Antrages betr. die Verkehrskommission, Hr. Dr.
Beck, nicht in die Kommission gewählt wurde. Man
munkelt, es sei dies aus persönlicher Abneigung ge
schehen, weil dieser Abgeordnete zu manchen Aus
führungen eine freie Meinung offen auszusprechen
wagt. Ist diese alte Ausschliesslichkeit von Segen?
Wir glauben es nicht. Auf diese Weise lässt sich der
neue Zug der Zeit nicht tot schlagen! Auf jeden Fall
ist zu hoffen, dass die jetzige Kommission im Sinne
und Geiste des Antrags vorarbeite.
Obeirheinische Nachrichten, 19. Januar 1918
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Obeirheinische Nachrichten, 19. Januar 1918
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Obeirheinische Nachrichten, 16. Februar 1918
25iiJjtrs ( den 19. Febr. 1918. [Fing.] Unserer Einla
dung Folge leistend, hielt Herr Reallehrer Schädler
aus Vaduz am verflossenen Sonntag im hiesigen
Realschulhause einen überaus instruktiven Vortrag
über das Thema: «Krieg und Friede». Einleitend
führte Herr Referent der zahlreich erschienenen
Männerwelt den Verlauf der Herbstoffensive der
Mittelmächte gegen Italien vor Augen. Ferner be
sprach er den Grund der Niederlagen der Russen
bei den Masurischen Seen, sowie an der Weichsel
und betonte anschliessend die Wichtigkeit einer
guten Schulbildung für den Krieger, sowie für jeder
mann. Nun wand der Vortragende in humorvoller
Rede ein Sträusschen für den bis vor dem Kriege
darniederliegenden Bauernstand und traf damit,
wie man aus den zufriedenen Gesichtern der Zu
hörer ablesen konnte, unverhohlen den Nagel auf
den Kopf. Zum Schlüsse berührte der Redner noch
einige brennende Tagesfragen, als: Mehranpflanzung
betreffend Selbsthilfe in der Verproviantierung der
Liechtensteiner - Entwässerung des vorhandenen
Riedbodens - Einführung entsprechender Ver
kehrsverhältnisse. Die überaus zahlreiche, etwa 100
Mann starke Zuhörerschaft, hörte dem Vortragen
den mit sichtlichem Interesse zu und verdankte des
sen Ausführungen mit dem Wunsche eines baldigen
Wiedersehens.
Liechtensteiner Volksblatt, 22. Februar 1918