Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2018) (2018)

43 
Verabschiedung von Posthalter Remo 
Vogt, Januar 1993, mit dem Postperso 
nal Silvia Nigg-Näf (Schalter), Andrea 
Eberle-Kranz (Schalter), Remo Vogt 
(Posthalter), Silke Beck (Schalter), Ruth 
Vogt (Ehefrau des Posthalters), Rosi 
Good-Bürzle (Briefträgerin), Ewald Vogt 
(Briefträger), Peter Frick (Briefträger) und 
Rony Wohlwend (Briefträger). 
Bei der Neubesetzung der Stelle 1935 bewarben sich 
vier Personen aus vier Gemeinden. Gewählt wurde Kle 
mens Brunhart, zuvor Privatpostgehilfe in Schaan. 1953 
folgte nach einer interimistischen Besetzung Ewald Has- 
ler aus Eschen, der im November 1958 als Postverwalter 
nach Schaan wechselte. So war 1957 die Ausschreibung 
der Stelle eines «Posthalters und Briefträgers» für Balzers 
erforderlich. Elf Bewerber, davon fünf aus Balzers, stell 
ten sich vor. 
Die Bewerber mussten sich einer Prüfung unterziehen. 
Sie bestand aus einem Aufsatz zum Beispiel zum Thema 
«Gedanken zum Sport von heute» oder «Segen und 
Fluch der Technik», 24 Fragen zu postalischen Themen 
[zum Beispiel «Ist eine Stücksendung mit lebenden Tie 
ren im Gewicht von 3 kg regalpflichtig?»], Kopfrechnen, 
schriftlichem Rechnen, Übersetzungen Deutsch-Fran 
zösisch und Deutsch-Englisch sowie Geografie [zum 
Beispiel «Zählen Sie drei Ortschaften im Val de Travers 
auf?» oder «Wie heissen die beiden Zugänge zum Mar 
marameer?»]. Wie schon früher wies der Gemeinde 
vorsteher auch 1957 die Kreispostdirektion St. Gallen 
darauf hin, 26 dass als Posthalter in jedem Fall und allein 
schon «aus moralischen Gründen» ein Balzner gewählt 
werden müsse - bei fehlender Qualifikation könne für 
einige Zeit eine Aushilfe angestellt werden. 27 Der Regie 
rungschef verlangte die Prüfung nur der Balzner Bewer 
ber, danach habe die Kreispostdirektion die drei besten 
Balzner Bewerber zur Auswahl vorzulegen. 28 Gegen die 
ses Ansinnen übte der Liechtensteinische Beamtenver 
band Kritik und wies den Regierungschef «neuerdings» 
darauf hin, dass «nicht die Politik, sondern die Qualität 
massgebend sein soll». Für die Schweizer Post kam auf 
grund seiner Qualifikationen nur der Triesenberger Post 
halter Ewald Meier in Frage, der sich beworben hatte 
und dem die Kreispostdirektion ein ausgezeichnetes 
Zeugnis ausstellte. Das Qualifikationsprinzip hatte sich 
durchgesetzt. Nach der Pensionierung von Ewald Meier 
übernahmen 1988 Remo Vogt, 1993 Hedy Jung-Schädler 
und 2006 Ralf Wohlwend die Leitung der Balzner Post. 
Briefträger und Schalterpersonal 
Briefboten und Schalterangestellte waren im Alltag das 
Gesicht der Post gegen aussen. Der Posthalter hatte freie 
Wahl, wen er als Privatangestellte verpflichten wollte. 
Das konnten auch Familienmitglieder sein. 
Die «Postfräulein» - die Mitarbeiterinnen am Kunden 
schalter - genossen Familienanschluss. Die meisten 
waren postalisch ausgebildete Schweizerinnen. Frauen 
aus Balzers waren immer wieder am Schalter, als Telefon 
vermittlerin oder Privatbriefträgerin tätig - etwa in den 
1940er- und frühen 1950er-Jahren Magdalena Vogt-Bü 
chel, oder Luzia Büchel-Frick, dann Ottilia Jäger-Frick, 
später zum Beispiel Magdalena Bürzle-Brunhart bis 
1985, Eva-Maria Nigg-Köppel, Rosmarie Good-Bürzle, 
Silvia Nigg-Näf oder Hildegard Nutt, Dorle Büchel-Nigg, 
Silvia Chiaravalloti-Frick und Helga Büchel-Bürzle, die 
- soweit aus den Quellen erkennbar - als erste Balzner- 
innen eine Postlehre absolvierten. 
1864 war in Liechtenstein der erste Landesbriefträger 
angestellt worden. Erst 1905 übernahm Österreich die 
Besoldung der Postboten als Angestellte der k. k. Post- 
und Telegraphendirektion Innsbruck. Die Bezahlung war
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.