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Grabmäler der Familie Wolfnger vom Gasthof «Post». Sie stellte
1817-1935 den Posthalter. Links in der Mitte genannt A(nna)
M(aria) Wolfnger, geborene Rheinberger, die 1817 die Briefsam
melstelle führte, bis ihr 17-jähriger Sohn als Posthalter vereidigt
wurde.
Postkutsche vor dem Postamt Balzers (Gasthof zur «Post»),
um 1900.
Von Österreich zur Schweiz in die Selbst
ständigkeit
Am 1. Mai 1839 wertete die Postverwaltung die Briefsam
melstelle Balzers zu einem «k. k. Postamt» auf. Wolfinger
wurde «Postmeister» mit Gehalt und Umsatzbeteili
gung. 9 Der Postverkehr blieb weiterhin bescheiden. 10
1863 richtete der Postmeister eine tägliche Pferde
post Balzers-Feldkirch ein, vorerst mit drei Plätzen im
Wagen [im Winter mit Schlitten]. 11 Seit 1912 durfte der
Postillion Josef Vogt bei amtlichen Fahrten einen Revol
ver tragen. Von 1913 bis 1917 führte Ferdinand Vogt
die Personenbeförderung Balzers-Schaan als Privatun
ternehmer, bis der Futtermangel während des Ersten
Weltkriegs 1917 zur Einstellung führte. Fünf Jahre spä
ter fuhr das erste Postauto. 12 Der Chauffeur machte an
den mit einem roten Fähnlein markierten Wirtshäusern
Halt, denn das Fähnlein zeigte an, dass Reisende warte
ten. 13
Ein weiteres Element der Post war das seit 1887 in
Liechtenstein aufgebaute Telefonnetz mit einer 1898
eingerichteten Sprechstation in Balzers [Gasthaus
«Post»] und in Mäls [Gasthaus «Traube»]. 1929 gab es in
der Gemeinde 20, elf Jahre später 38 Telefonanschlüs
se. 1951 verfügte Liechtenstein als erstes Land weltweit
über ein vollautomatisches Telefonnetz, mit einer Au
tomatenzentrale in Balzers. Seither entwickelte sich die
Technologie vom Kupferdraht zu Mobilfunk, Glasfaser
netz und zur heutigen Internet-Protokoll [IP] basierten
Telefonie 14 mit Festnetzanschlüssen in fast jedem Haus
sowie zahllosen Mobiltelefonen.
Nach der Kündigung des 1911 geschlossenen Post
vertrags mit Österreich, der Liechtenstein ab 1912 die
Herausgabe eigener Briefmarken ermöglicht hatte, 15 Un
terzeichnete das Land im November 1920 einen Post
vertrag mit der Schweiz. 16 Die Schweizer Post, die da
mals die 48-Stundenwoche eingeführt hatte, dirigierte
und verwaltete den Post-, Telegrafen- und Telefondienst
[PTT] des Fürstentums für die kommenden 80 Jahre.
1965 folgte die Einführung der Postleitzahlen, Balzers
mit der Kennzahl 9496. Die Umstrukturierung der PTT
Schweiz 17 und ihre Aufspaltung in die Schweizerische
Post und Swisscom waren im Jahr 2000 mit ein Grund
für die Verselbstständigung der liechtensteinischen
Post AG, an der heute das Land Liechtenstein und die
Schweizerische Post beteiligt sind und die sich in einem
zunehmend liberalisierten und digitalisierten Markt be
haupten muss.