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Kilometer
gans, dem Knotenpunkte der Vereinigten Schweizer Bah
nen [wurde 1902 in die SBB fusioniert; Anm. d. Red.],
angeschlossen würde. Durch die Ausführung dieses Pro
jekts würde die Arlbergbahn ihren Verkehr 16 Kilome
ter (Schaan-Vaduz-Sargans) weiter auf ihrem eigenen
Bahnnetze festhalten und zudem einen namhaften Zu
wachs an Personenverkehr für die jetzige Vorarlberger
Bahn (Feldkirch-Bregenz) gewinnen.»
Wenn schliesslich die Kosten für die Verlegung der
Bahnlinie und des Bahnhofs in Buchs in Betracht ge
zogen würden, «so dürfte der Anschluss in Sargans im
österreichischen Interesse nicht minder wie in jenem des
internationalen Verkehrs gelegen erscheinen.» 13
Weil die vom österreichischen Handelsminister ver
sprochene Expertise noch immer nicht erstellt worden
war, wandte sich das 1881 gebildete Liechtensteiner
Eisenbahnkomitee an den Landesfürsten:
«Der Landtag richtet daher an Seine Durchlaucht unseren
Landesfürsten die inständige Bitte: Plöchstderselbe wolle
in landesväterlicher Fluid seinen mächtigen Einfluss zum
Wähle seines Landes leihen und unter den obwaltenden
Umständen insbesonders dahin verwenden, dass
zuvörderst eine genaue technische Expertise des genannten
Projektes von Seite der österreichischen Regierung zu
Stande komme.» 14
Aber auch Fürst Johann II. vermochte das Blatt nicht
zu wenden. Das Fürstentum war nicht in der Lage,
seinen Anteil an die die Baukosten zu übernehmen,
ebenso wie die Arlbergbahn nicht willens gewesen ist,
die zusätzlichen rund 16 Kilometer alleine zu finanzie
ren. Die Arlbergbahn wurde am 20. September 1884
durch Kaiser Franz Joseph I. feierlich eröffnet.
Grosse Hoffnungen in den 1880er-Jahren
Die 1880 begonnenen Arbeiten an der Arlbergbahn
wurden zum Hoffnungsanker, umso mehr als der Plan
kursierte, die Arlbergstrecke nicht in Buchs, sondern
in Sargans ans Schweizer Bahnnetz anzubinden. Das
Liechtensteiner Volksblatt) zitierte die Wiener <Pres-
se> vom 22. Februar 1882: Der Anschluss der Vorarl
bergbahn an das Schweizer Schienennetz in Buchs sei
verfehlt:
«Derselbe erfolgt in einer Kurve nach Norden, während
die Hauptverkehrsrichtung nach dem südlichen
Knotenpunkte Sargans geht [...] Ganz anders und zum
Vorteile der Arlbergbahn würde die Sachlage, wenn die
Bahnlinie von Schaan am rechten Rhein-Ufer bis zum
Fusse der Luziensteig weitergeführt und von da in Sar-
Begehung der geplanten Strecke
Kehren wir zurück zu den Plänen der Rhätischen Bahn
von 1905: Die SBB-Generaldirektion wollte den bun-
desrätlichen Entscheid in Sachen <Nebenbahn> partout
nicht akzeptieren. Nach dem Lobbying der Bundes
bahn-Vertreter wurde die Vorlage Schmalspurbahn
Landquart-Schaan> 1907, noch während der laufen
den Sommer-Session, kurzfristig zurückgezogen - wie
es offiziell hiess fbehufs Aktenvervollständigung). Es
müsse noch ermittelt werden, wie viel Verkehr durch
die angestrebte internationale Verbindung Bregenz-
Feldkirch-Schaan-Landquart[-Chur] der SBB-Rhein-
tallinie St. Margrethen-Chur entzogen werde.
Statt einer Zustimmung zur Vorlage, wie das Eisen
bahndepartement zuerst entschieden hatte, wurde auf