Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2018) (2018)

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Kilometer 
gans, dem Knotenpunkte der Vereinigten Schweizer Bah 
nen [wurde 1902 in die SBB fusioniert; Anm. d. Red.], 
angeschlossen würde. Durch die Ausführung dieses Pro 
jekts würde die Arlbergbahn ihren Verkehr 16 Kilome 
ter (Schaan-Vaduz-Sargans) weiter auf ihrem eigenen 
Bahnnetze festhalten und zudem einen namhaften Zu 
wachs an Personenverkehr für die jetzige Vorarlberger 
Bahn (Feldkirch-Bregenz) gewinnen.» 
Wenn schliesslich die Kosten für die Verlegung der 
Bahnlinie und des Bahnhofs in Buchs in Betracht ge 
zogen würden, «so dürfte der Anschluss in Sargans im 
österreichischen Interesse nicht minder wie in jenem des 
internationalen Verkehrs gelegen erscheinen.» 13 
Weil die vom österreichischen Handelsminister ver 
sprochene Expertise noch immer nicht erstellt worden 
war, wandte sich das 1881 gebildete Liechtensteiner 
Eisenbahnkomitee an den Landesfürsten: 
«Der Landtag richtet daher an Seine Durchlaucht unseren 
Landesfürsten die inständige Bitte: Plöchstderselbe wolle 
in landesväterlicher Fluid seinen mächtigen Einfluss zum 
Wähle seines Landes leihen und unter den obwaltenden 
Umständen insbesonders dahin verwenden, dass 
zuvörderst eine genaue technische Expertise des genannten 
Projektes von Seite der österreichischen Regierung zu 
Stande komme.» 14 
Aber auch Fürst Johann II. vermochte das Blatt nicht 
zu wenden. Das Fürstentum war nicht in der Lage, 
seinen Anteil an die die Baukosten zu übernehmen, 
ebenso wie die Arlbergbahn nicht willens gewesen ist, 
die zusätzlichen rund 16 Kilometer alleine zu finanzie 
ren. Die Arlbergbahn wurde am 20. September 1884 
durch Kaiser Franz Joseph I. feierlich eröffnet. 
Grosse Hoffnungen in den 1880er-Jahren 
Die 1880 begonnenen Arbeiten an der Arlbergbahn 
wurden zum Hoffnungsanker, umso mehr als der Plan 
kursierte, die Arlbergstrecke nicht in Buchs, sondern 
in Sargans ans Schweizer Bahnnetz anzubinden. Das 
Liechtensteiner Volksblatt) zitierte die Wiener <Pres- 
se> vom 22. Februar 1882: Der Anschluss der Vorarl 
bergbahn an das Schweizer Schienennetz in Buchs sei 
verfehlt: 
«Derselbe erfolgt in einer Kurve nach Norden, während 
die Hauptverkehrsrichtung nach dem südlichen 
Knotenpunkte Sargans geht [...] Ganz anders und zum 
Vorteile der Arlbergbahn würde die Sachlage, wenn die 
Bahnlinie von Schaan am rechten Rhein-Ufer bis zum 
Fusse der Luziensteig weitergeführt und von da in Sar- 
Begehung der geplanten Strecke 
Kehren wir zurück zu den Plänen der Rhätischen Bahn 
von 1905: Die SBB-Generaldirektion wollte den bun- 
desrätlichen Entscheid in Sachen <Nebenbahn> partout 
nicht akzeptieren. Nach dem Lobbying der Bundes 
bahn-Vertreter wurde die Vorlage Schmalspurbahn 
Landquart-Schaan> 1907, noch während der laufen 
den Sommer-Session, kurzfristig zurückgezogen - wie 
es offiziell hiess fbehufs Aktenvervollständigung). Es 
müsse noch ermittelt werden, wie viel Verkehr durch 
die angestrebte internationale Verbindung Bregenz- 
Feldkirch-Schaan-Landquart[-Chur] der SBB-Rhein- 
tallinie St. Margrethen-Chur entzogen werde. 
Statt einer Zustimmung zur Vorlage, wie das Eisen 
bahndepartement zuerst entschieden hatte, wurde auf
	        

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