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des bisherigen Förderungsgebiets angestanden sind.
Der Bericht wies inhaltlich Ungereimtheiten auf. So
wurden selbst Teile von rechtlich ausgewiesenen Na
turschutzgebieten in das künftige Förderungsgebiet
integriert. Die vorgetragenen Bedenken des Natur-
und Landschaftsschutzes fanden indessen keine Be
rücksichtigung. Die Liechtensteinische Gesellschaft
für Umweltschutz [LGU] trug ihre der Regierung
vorgetragenen erheblichen Bedenken nochmals öf
fentlich vor [zum Beispiel Liechtensteiner Volksblatt
25.726. Mai 1979]. Der Landtag befürwortete den
noch am 28. Mai 1979 die Ausdehnung der Zone
der staatlich subventionierten Aussiedlerhöfe um
2,2 km 2 . Im Raum Triesen-Balzers betraf dies die
«Langen Wiesen», die wegen ihrer peripheren Lage
zu dieser Zeit vegetationskundlich noch naturnah
ausgestattet waren. Die hier geplante Aussiedlung
konnte in Verhandlungen glücklicherweise von der
Mitte der «Langen Wiesen» zur Balzner Rüfe ver
legt werden, womit der offene Aspekt der «Langen
Wiesen» erhalten bleiben konnte.
Mittagspitze mit den laubholzreichen Wäldern am Hangfuss.
Waldwirtschaft
Die natürlichen Standorte im Gebiet erlauben das Ge
deihen einer vielfältige Holzartengarnitur. Im unteren
Bereich entlang der Lawenarüfe wurden in letzter Zeit
in Wildzäunen Pflanzungen vorgenommen und eini
ges an Biomasse entfernt. Dieser Waldteil ist im Wald
inventar als Sonderwaldreservat vorgeschlagen. Mit
Vorteil wird dort der stufige Waldrand erhalten und
auf eine forstliche Nutzung zur Gewährung von mehr
Alt- und Totholz verzichtet. Insbesondere ist auf eine
Anpflanzung der nordamerikanischen Douglasie, wie
entlang der Lawenarüfe mit Einzelschutz getätigt,
zu verzichten. Es ist auffällig, dass im umgebenden
Gebiet immer mehr Holznutzungen ausgeführt wer
den, die der Biomassegewinnung dienen. Wenn aus
dem Liechtensteiner Wald heute bereits mehr als
die Hälfte des genutzten Holzes verbrannt wird, so
ist dies aus der Sicht der Nachhaltigkeit bedenklich.
Die Nutzungskaskade beim Holz beinhaltet viele
Sortimente - vor allem im Nutzholzbereich -, wobei
die Biomasse nur das letzte Glied darstellt. Wenn gar
extra Teile des Holzes für eine Verfeuerung geschla
gen wird, weil die Nachfrage von Holzenergie-Kraft -
werken vorliegt, so droht dies aus dem Ruder zu lau
fen. Fakt bleibt, dass Bäume an Massen zulegen und