Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2017) (2017)

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Alpenrheintals» von Georg Willi eine Linienunter 
suchung vom Alpenrhein bis an den Hangfuss der 
Mittagspitze ornithologisch durchgeführt. Es wurden 
damals im Gebiet der Halbtrockenrasen «Senne-Ze- 
pfel» 17 Arten festgestellt, davon 13 Brutvogelarten. 
Die Magerwiesen «Senne-Zepfel» sind ihrerseits für 
Bodenbrüter bedeutsam. Hier kamen der Neuntöter 
und der Baumpieper vor. Generell bildet der Balzner 
Raum für die Vogelwelt der Flurgehölze, Obstbäume 
sowie Magerwiesen eine Kernzone. 
Die Schmetterlinge 
Die Bedeutung der hiesigen Magerwiesenkomplexe 
ist ebenso für einige wirbellose Tiergruppen belegt. 
Auffällig sind der Insektenreichtum und insbeson 
dere der Flugort seltener Schmetterlinge. Im Gebiet 
wurden 38 Tagfalter festgestellt [Aistleitner und Aist- 
leitner 1995]. Dazu gehören der Schwalbenschwanz, 
Aurorafalter, Admiral, Distelfalter, C-Falter, Kai 
sermantel, Grosser Perlmutterfalter, Märzveilchen- 
Perlmutterfalter, Stiefmütterchen-Perlmutterfalter, 
Veilchen-Perlmutterfalter, Hainveilchen-Perlmutter 
falter, Wachtelweizen-Scheckenfalter, Ehrenpreis- 
Scheckenfalter, Waldteufel, Grosses Ochsenauge, 
Brauner Feuerfalter, Zwerg-Bläuling, Faufbaum-Bläu- 
ling, Steinklee-Bläuling, Himmelblauer Bläuling und 
Hauchhechel-Bläuling. Es wird in dieser Untersu 
chung wegen des Artenreichtums angeregt, die letzten 
dortigen Magerwiesen ausserhalb der Intensivnutzung 
zu belassen. 
In der nachfolgenden Arbeit über die Nachtfalter 
Spanner und Schwärmer wird der Grenzbereich 
Triesen-Balzers wieder als ein Artenvielfalt-Hotspot 
bezeichnet [Aistleitner 2008]. Dort gibt es den Nach 
Der Schwalbenschwanz ist eine sehr attraktive Art. Er ist leider 
immer seltener zu beobachten. 
weis des Trockenrasen-Dickleibspanners, einem selte 
nen und stark gefährdeten Nachtfalter, der an mine 
ralstoffarme, trockene Grasfluren gebunden ist, wobei 
das Weibchen flügellos ist [Aistleitner 2008]. 
Von Ameisen und Heuschrecken 
Von den 66 bisher in Liechtenstein nachgewiesenen 
Ameisenarten kommen deren 35 mit 17 Rote Lis 
te-Arten auf Magerwiesen vor. Bedeutsam ist die ex 
tensive Pflege durch jährliche Mahd und das Vorhan 
densein von Kleinstrukturen wie Steinhaufen, Mauern 
und Totholz. Sie können die Artenvielfalt in Mager 
wiesen markant erhöhen [Glaser 2009]. 
Der Reichtum an Arten gilt auch für die Heuschre 
cken, wo Adlbauer [1994] 11 Arten im Projektgebiet 
«Senne-Zepfel» in den Jahren 1987-1989 feststellte. 
Dazu gehören die Lauchschrecke, die Gemeine Ei 
chenschrecke, der Warzenbeisser, Roeseis Beissschre- 
cke, die Gewöhnliche Strauchschrecke, die Lang- 
fühler-Dornschrecke, die Kleine Goldschrecke, die 
Rote Keulenschrecke und der Nachtigall-Grashüpfer. 
Die Artenzahlen in den Magerwiesen sind markant 
höher als in den gedüngten Wiesen. Sie sind aber 
im Vergleich zum trockenen Rheindamm reduziert, 
was auf bereits vorhandene Auswirkungen auf die 
Artenausstattung wegen der Kultivierungsmassnah 
men hinweist. Auch Denoth-Hasler [1994] fand in 
ihrer Arbeit über die Heuschrecken Liechtensteins 
im Bereich «Senne-Zepfel» einen Hotspot mit 13 
Arten, darunter die wärmeliebenden Arten Brauner 
Grashüpfer und die erwähnten Warzenbeisser und 
Lauchschrecke, wobei letztere als gefährdete Art in 
der Schweiz gelten. Die benachbarten Hecken bilden 
hier bereichernde Strukturen. 
Der Warzenbeisser ist in der Schweiz als potenziell gefährdet 
eingestuft.
	        

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