69
Markus Burgmeier
Zwischen Heugabel und Staffelei.
2015 gingen rund 200 Arbeiten aus dem Nachlass
von Leo Wolfinger in den Besitz der Gemeinde Bal-
zers über. Aus diesem Anlass wurde die oben genannte
Ausstellung ausgerichtet und als weitere Würdigung
soll der vorliegende Beitrag noch einmal das Leben
dieses bescheidenen Balzners «zwischen Heugabel und
Staffelei» nachzeichnen.
Selbstporträt von
Leo Wolfinger
«Zwischen Heugabel und Staffelei. Auf den Spuren
von Leo Wolfinger» - so hiess eine Ausstellung im
Balzner Kulturzentrum Alter Pfarrhof vom vergange
nen Sommer über einen Balzner, den viele zu kennen
glaubten, über dessen vielfältige künstlerische Tätig
keit man aber nur [noch] teilweise Bescheid wusste.
Eigentlich war Leo Wolfinger gelernter Maurer, doch
bekannt war er vor allem als Maler; wohl in mancher
Balzner Stube war früher eine Dorfansicht von Leo
Wolfinger zu Enden. Daneben beschäftigte er sich
aber auch erfolgreich als Sänger und Schauspieler, als
Bühnenbildner und Bühnentechniker sowie als Holz
schnitzer und Illustrator.
Ein bürgerliches Leben
Leo Wolfinger kam am 9. Juli 1903 als zweites von fünf
Kindern der Eheleute Albert Wolfinger und Elisabeth,
geborene Vogt, zur Welt. Zusammen mit drei Brüdern
und einer Schwester, die aber bereits im Kindesalter
starb, und drei Halbbrüdern verlebte er seine Kindheit
und Jugend im «Züghüsle». Nach der Schulzeit erlern
te er das Maurerhandwerk, in welchem er mehrere
Jahre in der Schweiz und später auch in seiner Hei
matgemeinde tätig war. Am 3. März 1943 heiratete er
Anna Vogt und am 31. August 1946 kam ihre Tochter
Annemarie zur Welt. Im Lauf der Zeit trat das Maurer
handwerk immer mehr in den Hintergrund, und Leo
Wolfinger widmete sich, zusammen mit seiner Frau,
hauptsächlich der Landwirtschaft und dem Weinbau.
Seite 68: Detailansicht des Wohnhauses von Franz Wolfinger,
Untern Schloss, Balzers, mit dem von Leo Wolfinger geschnitzten
St. Christophorus.