Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2015) (2015)

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flächendeckend gedüngt, und zwar über die Luft, ln 
der Schweiz gelangen Jahr für Jahr im Durchschnitt 
19 Kilogramm Stickstoff auf j ede einzelne Hektare. 
Die Stickstoff-Frachten stammen mehrheitlich aus 
der Viehhaltung und aus Verbrennungsprozessen und 
werden mit dem Wind grossräumig verfrachtet und 
gasförmig oder mit dem Regen und Feinstaub über 
dem Land verteilt. Solche Mengen entsprechen einer 
landwirtschaftlichen Volldüngung, wie sie um die 
Zeit des Zweiten Weltkriegs üblich war. Damit werden 
die Stickstoffeinträge neben den direkten Zerstörungen 
von Lebensräumen zu einer der grössten Gefahren 
für die Erhaltung der Biodiversität. 
Pflanzenverfügbarer Stickstoff war einst ein knappes 
Gut, innerhalb von 100 Jahren hat der Mensch den 
natürlichen Stickstoffkreislauf völlig aus dem Gleich 
gewicht gebracht. Aus den Stickstoff-Quellen gelangen 
heute gewaltige Mengen in die Atmosphäre, ins Grund 
wasser, in die Flüsse und in naturnahe Lebensräume. 
Die Stickstoff-Problematik rückt darum immer stärker 
in den Fokus der Umweltpolitik. Während der Stick- 
stoffausstoss im Bereich Verkehr deutlich abnimmt, 
muss die Landwirtschaft noch grosse Anstrengungen 
unternehmen, um international gesetzliche Vorgaben 
zu erfüllen. Ziel muss es sein, unseren ökologischen 
Fussbadruck auch in Bezug auf Stickstoff zu verklei 
nern [vgl. Abb. unten]. 
Der Schilf erweist sich auch 
dank der Stickstoff-Einträge 
ab konkurrenzstark und 
nimmt auf den Flächen zu. 
Fehlender Puffer zwischen 
dem Maisacker (links) und 
den Streuewiesen in der 
Fora (rechts).
	        

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