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nen Interessen. Und das Redigieren von Texten war für
mich als Lehrer sozusagen mein tägliches Brot.» Eben
falls von Beginn an mit Begeisterung dabei war Anton
Gstöhl, der mit diversen Kohlezeichnungen seinen Bei
trag leistet. Nach dem Motto «Bilder sagen mehr als
tausend Worte» illustriert er mit viel Leidenschaft Ar
tikel über Brauchtum, Gerätschaften, Dorfwinkel und
vieles mehr. Ein Jahr später stiess schliesslich auch
Rita Vogt zum Team. «Ich bin sehr an Geschichte und
Kultur interessiert. Ausserdem fand ich das Projekt
spannend, da es eine Publikation dieser Art in unserem
Land noch nicht gab.» Rita Vogt ist vor allem für Lek
torat und Schlussredaktion zuständig und begleitet bis
heute die Produktionsabwicklung.
Dorfgeschichte(n) für Jung und Alt
Der zeitliche Aufwand, den die Redaktionsmitglieder
in eine Ausgabe investieren, ist ganz unterschiedlich.
Das hängt davon ab, wie viel es zu lesen, zu recher
chieren beziehungsweise zu illustrieren gibt. Auch
wenn das wichtigste Kriterium bei der Auswahl der
Themen vorgegeben ist - die «Neujahrsblätter» bilden
das Leben in Balzers und in der näheren Region ab -,
so bringt sich doch jedes Redaktionsmitglied in be
stimmten Bereichen oder bei bestimmten Themen mit
besonders viel Herzblut ein.
Elmar Bürzles persönliches Interesse gilt - wie bereits
erwähnt - den Menschen und der Vergangenheit, also
der Geschichte von Balzers. «Sie befasst sich in der
Gegenwart mit der Vergangenheit und diese Ausein
andersetzung trägt dazu bei, die Gegenwart besser zu
verstehen», so Bürzle. Mit der in seiner Verantwortung
liegenden Rubrik «Vor 100 Jahren» wird ein Bezug zur
Geschichte und zum Wandel des Dorfes geschaffen.
Und Georg Burgmeier beantwortet die Frage danach,
was ihm bei der Auswahl der Themen beziehungs
weise der Gestaltung der Publikation besonders am
Herzen liegt, heute noch genauso wie vor zwanzig
Jahren: «Fachkundige Autoren sollen alljährlich über
Geschichte, Kultur, Wirtschaft, Natur, Mundart und
Gesellschaft von Balzers berichten und so der Bevöl
kerung eine vielfältige Palette von Balzner Dorfkultur
bewusst machen.» An dieser Kernaussage betreffend
Themenauswahl habe sich weder bei ihm noch bei
den anderen Redaktionsmitgliedern je etwas geändert.
Das bestätigt auch Anton Gstöhl, dem es nach wie vor
besondere Genugtuung verschafft, im Fall von unge
nügendem Fotomaterial oder nach Erzählungen von
Zeitzeugen eine entsprechende Skizze anzufertigen.
Dass die Themen breit gefächert sind, damit eine
grosse Leserschaft angesprochen wird, ist ein persönli
ches Anliegen von Rita Vogt.
Beeindruckend
Die Redaktion der «Balzner Neujahrsblätter» kann üb
rigens jedes Jahr auf altbewährte, aber auch auf neue
Autorinnen und Autoren zählen, die mit interessanten
Artikeln zu einer gelungenen Ausgabe beitragen. Seit
Bestehen der «Neujahrsblätter» sind mehr als 180 Auf
sätze zu Gesellschaft, Kultur, Wirtschaft, Politik, Ge
schichte, Verkehr, Bildung und Natur erschienen. «Ich
habe mich über jeden gefreut, weil ich weiss, wie viel
Zeit und Engagement die Autoren dafür aufgebracht
haben», so Rita Vogt. «Die Tatsache, dass es nach wie
vor problemlos gelingt, ausgezeichnete Autoren zu
finden, die uns die Herausgabe ermöglichen, hat mich
in all den Jahren am meisten beeindruckt», freut sich
Hans Brunhart. Ebenso geht es Georg Burgmeier: «Es
ist erstaunlich, dass so viele bereit sind, unentgeltlich
für die <Neuj ahrsblätter> zu schreiben und immer wie
der neue Themen aufgreifen.» - «Gerade diese Vielfalt
macht unsere Schrift so spannend», fügt Elmar Bürzle
hinzu, der um die Wichtigkeit «fremder Beiträge» weiss.
Balzers ist stolz
Es sind wahrscheinlich ganz viele, die nicht mehr auf
die «Balzner Neujahrsblätter» verzichten möchten.
Einer davon ist Alt-Vorsteher Othmar Vogt. Er hat
sich im Jahr 1994 sehr gefreut, dass Hans Brunhart
und seine Redaktionskollegen dieses Projekt ins Leben
gerufen haben. «Es handelte sich um eine kulturelle
Initiative, wie sie gerade der Gemeinde Balzers gut
anstand. Wir haben dieses Projekt von Anfang an als
sinnvoll und wichtig unterstützt. Balzers ist stolz auf
seine kulturelle Tradition, und die <Neujahrsblätter>
haben dieses Element nicht nur punktuell, sondern
nachhaltig gestärkt», so Vogt. Natürlich seien mit der
Herausgabe auch Erwartungen verknüpft gewesen, vor
allem in Bezug auf die Pflege des vielfältigen dörfli
chen Lebens und die dörfliche Gemeinschaft. «Hier