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Ein kleiner Ausgleich für die inelen Ab
wesenheiten durch «Auslandseinsätze»
des Vaters: gemeinsame Geschäftsreise
mit Sohn Philipp nach Wien.
definitiv die Verantwortung für den Vertriebsbereich
VE [Westeuropa und Amerika] mit den entsprechen
den Tochtergesellschaften und Vertretungen dazu
käme und ich für beschränkte Zeit Ansprechpartner
für alle Produktmanager und Bereichsleiter wäre. Als
Vertriebsdirektor hätte ich Einsitz im Direktorium.
Dies bedurfte doch reiflicher Überlegungen und Ge
spräche mit Fachleuten, aber auch mit meiner Familie,
auf die zweifellos Veränderungen zukommen würden.
Mein Aufgabenbereich würde nicht nur beträchtlich
anwachsen, sondern auch häufigere und längere Ge
schäftsreisen bedingen. Während mir die Fachleute
zur Annahme rieten, war familienintern doch etwas
Unbehagen spürbar. Wir entschlossen uns dann aber
doch dazu, dass ich diese reizvolle fierausforderung
antreten sollte. So wurde ich im Juni 1972 Vertriebs
direktor und Mitglied des Direktoriums.
Neben der neuen fierausforderung in der täglichen
Arbeit brachte mir die Aufnahme ins Direktorium
auch viel Genugtuung. Es war nicht die Tatsache, dass
ich nun «oben» sass, sondern vielmehr die Möglich
keit, mitentscheiden und meine Ideen einbringen zu
können. Um die vielfältigen Aufgaben zu bewältigen,
musste ich meinen eingespielten Berufsalltag umstel
len. Für die bisherigen Abteilungen Werbung und Ver
kaufsförderung ernannte ich meine Stellvertreter zu
Abteilungsleitern, während ich den neuen Bereich VE
mit den entsprechenden Tochtergesellschaften selbst
übernahm. Die Zusammenarbeit mit den Menschen in
den verschiedenen Eändern, die sich in Mentalität und
Arbeitsweise stark unterschieden, war anspruchsvoll,
aber auch bereichernd. Zu einem gelungenen Start hat
die hilfreiche Unterstützung der Produktmanager, der
Assistenten meines Vorgängers und der Finanzabtei
lung wesentlich beigetragen.
Das Arbeiten im Team, Kollegialität und gegenseiti
ges Vertrauen waren mir immer wichtig und wurden
auch gelebt. Insbesondere im Zusammenhang mit den
Tochtergesellschaften war dies sehr förderlich. Ob
wohl ich gerne reiste, erfüllte es mich mit Stolz, dass
die einzelnen Aussenstellen nach den notwendigen
Korrekturen allmählich so selbständig funktionierten,
dass ich meine Besuche auf ein Minimum reduzie
ren konnte. Alles andere wurde per Telefon sowie mit
Monats-, Besuchs- und Serviceberichten geregelt.
Dr. Max Anwärter zog sich 1976 als Gruppenchef aus
der BAG zurück, auf ihn folgten von 1976 bis 1982
Dr. Albert Ross und von 1983 bis 1991 Dr. Gilbert