Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2014) (2014)

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Desiree Vogt 
Überraschend. Überzeugend. Anders. 
Kein anderer Slogan aus der Werbung trifft besser auf 
ein ganz bestimmtes Balzner Produkt zu: die «Balzner 
Neujahrsblätter». Seit zwanzig Jahren behaupten sie 
sich hartnäckig im Dschungel der liechtensteinischen 
Druckerzeugnisse. Nicht mehr neu, aber nach wie vor 
erfrischend und konkurrenzlos in ihrer Art, kann sich 
die jährlich erscheinende Schrift auch zum 20. Ge 
burtstag als «Exklusivität» feiern lassen. 
Balzers. - Um bei den Slogans zu bleiben: «Zukunft 
wird aus Ideen gemacht.» Diese Weisheit hat Alt- 
Regierungschef Hans Brunhart sicher nicht aus der 
Werbung übernommen, sondern sie war ihm eigen. 
Sein Ausscheiden aus der Regierung im Jahr 1993 
brachte ihm dann die nötige Zeit, diese Weisheit auch 
in die Tat umzusetzen. Die Idee holte er sich aus dem 
Raum Zürich, wo «Neujahrsblätter» als Fundgrube für 
historische, volkskundliche und kulturelle Themen 
erschienen. Um den reichen Fundus an Balzner The 
men künftig ebenfalls auf Papier verewigen zu können, 
machte er sich daran, Mitstreiter zu suchen. Und er 
war erfolgreich. Für die Zusammensetzung des Redak 
tionsteams hatte Brunhart auf Anhieb den richtigen 
Riecher. Mit Georg Burgmeier, Elmar Bürzle, Anton 
Gstöhl und Rita Vogt gewann er geschichtsinteressierte, 
redigierfreudige, kunstbegabte und engagierte Mitglie 
der, die bis heute mit an Bord sind. 
Das Gute daran ist das Gute darin. Nach diesem Motto 
ging es Brunhart nicht einfach nur darum, eine Publi 
kation zur «Balzner Nabelschau» herauszugeben. «Das 
Wissen um Geschichte, Kultur und Eigenart eines Dor 
fes ist die Grundlage für Verbindung, für Engagement. 
Und um den heute viel besprochenen Bürgersinn zu 
fördern, ist solches Wissen notwendig», so Brunhart 
zu seiner Motivation, eine Jahresschrift auf die Beine 
zu stellen. Neben den Tageszeitungen, die sich im We 
sentlichen dem aktuellen Zeitgeschehen widmen, gab 
es bis dahin kein Gefäss für lokale Themen. Mit den 
«Neujahrsblättern» war es plötzlich möglich, Material 
zu verwerten, das oft nur für die Dorfgeschichte von 
Belang ist. 
Die erste Ausgabe erschien am 29. Dezember 1994 und 
umfasste 80 Seiten mit 15 Beiträgen. Im «Liechtenstei 
ner Vaterland» schrieb Henning K. Frhr. v. Vogelsang 
damals: «Wer erwartet hatte, im oberen Gemeindesaal 
sei auf Blumenschmuck verzichtet worden, weil nach 
her schon genug Lorbeerkränze gewunden werden 
würden, sah sich getäuscht: In aller Bescheidenheit, 
nur gelegentlich vom ebenso verzeihlichen wie ge 
wohnten Lokalpatriotismus unterbrochen, dafür aber 
mit viel Humor und reichen Informationen, wurde 
eine Leistung vorgestellt, die sich sehen lassen kann.» 
Die Reaktionen auf die erste Ausgabe waren durchs 
Band positiv, auch wenn nach wie vor gemunkelt wird, 
dass es hier und dort zu Beginn kritische Stimmen 
gegeben haben soll. «Man hatte höchstens Bedenken, 
dass uns der Stoff ausgehen könnte. Aber man war 
auch stolz darauf, dass man in Balzers im Sinne sei 
ner kulturellen Tradition etwas hatte, das es im weiten 
Umkreis nicht gab», erinnert sich Hans Brunhart an die 
Anfänge zurück. 
Hinter den «Kulissen» 
Fakten. Fakten. Fakten. Darum ging und geht es für die 
hauptverantwortlichen Redaktionsmitglieder seit nun 
mehr zwanzig Jahren. Es galt und gilt, die Liste von 
Themen - davon gibt es immer noch genügend - zu 
führen und umzusetzen, wobei in den ersten Jahren ei 
niges mehr an Zeit investiert werden musste als heute. 
Mittlerweile ist die Redaktion ein eingespieltes Team. 
Elmar Bürzle hat die Geschichte mit all ihren Facet 
ten bereits in der Schulzeit interessiert. Vor dreissig 
Jahren hat er dann mit dem Aufbau einer eigenen 
Sammlung von alten Ansichtskarten, Originalliteratur, 
historischen Dokumenten, Stichen etc. mit Liechten 
stein-Bezug begonnen. «Im Besonderen beschäftige ich 
mich mit meiner Heimatgemeinde Balzers. Und die 
ses Hobby ist mir bis heute Ansporn, mich mit unse 
rem Dorf, seiner Geschichte und seiner Bevölkerung 
zu befassen», so Bürzle. Sofort Feuer und Flamme war 
1994 auch Georg Burgmeier, als er angefragt wurde, 
bei den «Neujahrsblättern» mitzuwirken. «Die vorge 
sehene Themenbreite entsprach ziemlich genau mei
	        

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