Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2014) (2014)

42 
Julius Wolfinger mit 
Autotraktor, Holz 
vergaser hinten mon 
tiert, 1940er-Jahre. 
So funktioniert der Holzvergaser 
Atfons Jungs Deutz-„Stahlschlepper“ ist mit 
einer Imbert-Holzgas-Generatoranlage aus 
gerüstet. Sie besteht im Wesentlichen aus 
dem seitlich angebrachten Gaserzeuger, dem 
Absitzbehälter, dem Kühler, dem Nachreini 
ger, dem Anfachgebläse und dem Gas-Luft- 
Mischer. Der Motor funktioniert wie gewohnt 
nach dem Prinzip Otto. Überschaubare Um 
bauten genügen, um einen Benzinmotor auf 
den Betrieb mit Holzgas umzustellen. 
Die lufttrockenen, höchstens faustgroßen 
Stücke werden in den Gaserzeuger eingefüllt. 
Dort verbrennt das Holz nicht. Es verschwelt 
zunächst zu Holzkohle, die anschließend ver 
gast wird. Dazu wird die Luftzufuhr fein ge 
regelt. Die Luft tritt durch eine seitliche Klap 
pe ein und erreicht durch eine Reihe von 
Düsen die Glühzone. Hier herrscht im Betrieb 
eine Hitze von 700 bis 1400 Grad. Dabei ent 
steht aus der Holzkohle das brennbare Gas 
Kohlenoxyd. Das über der Glühzone liegende 
Holz verschwelt langsam, indem Dämpfe und 
Gase austreten. So bildet der Gasgenerator die 
ziun Vergasen erforderliche Holzkohle lau 
fend aus dem eingefüllten Holz nach. Dämp 
fe und Gase wandeln sich bei der Passage 
durch die Glühzone in brennbare Gase um. 
Bevor das Gas im Motor verbrannt wird, muss 
es gereinigt und gekühlt werden. Einen Teil 
seiner Hitze gibt das Gas an das Holz im obe 
ren Teil des Generators ab. Durch ein Rohr er 
reicht es den Absitzbehälter. Hier wird es 
mehrmals gegen Prallwände geleitet, an de 
nen der Wasserdampf kondensiert und Stäu 
be gebunden werden. Über dem Absitzbehäl 
ter und im Saugzug des Motorlüfters liegt der 
Kühler. Beim Durchströmen der Kühlerrohre 
scheiden sich wiederum Wasser und Stäube 
ab. In zwei Nachreinigerstufen schließlich 
tritt das Gas durch Packungen aus Kork oder 
Holzwolle und lässt darin den letzten Rest an 
unbrauchbaren Bestandteilen zurück. 
Das Anfachgebläse ersetzt in der Startphase 
die Saugwirkung des Motors und zieht Luft in 
den Generator ein. 
Ehe das Gas den Motor erreicht, wird es etwa 
im Verhältnis von 1; 1 mit Luit vermischt. 
Der „Solex“-Gas-Luft-Mischer ist zur Regu 
lierung mit Drosselklappen für die Luft und 
das Gemisch ausgeslattet. Mit Ersterer lässt 
sich die eigentliche Mischung regulieren, mit 
der anderen „gibt der Fahrer Gas“.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.