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getragen. Sie nimmt diese Unterstützung
an und hält sich daran fest. Vom Kind Jesus
geht Lebendigkeit und Bewegtheit aus und
sein Blick scheint mir auf die Welt gerich
tet zu sein. Diese Darstellung soll allen
Betrachtenden Zuversicht geben, dass sie
ebenfalls mütterlich und grossmütterlich
gegenüber den Menschen sein können,
die ihnen heute begegnen, und dass sie
sich auch lebendig und bewegt der Welt zu
wenden dürfen.
Altes. Neues.
Das Ziel der Innenrenovation von 1981/82
bestand gemäss dem damaligen Pfarrer
Othmar Kähli darin, den verantwortbaren
Weg mit Blick auf den bestehenden Kir
chenraum und auf die Forderungen der
liturgischen Erneuerung des Zweiten Va
tikanischen Konzils zu finden. Das Innere
sollte dem imposanten Äusseren besser
entsprechen und die liturgischen Bereiche
sowie die Aktionsräume sollten klar ersicht
lich sein. Auf einen Mittelgang wurde be
wusst verzichtet, um den bevorzugten Platz
vor dem Altar den Gläubigen zur Verfügung
zu stellen. Einzelstühle, in drei Blöcken
aufgestellt, ermöglichten es, dass Ehepaare
und Familien sich künftig beim Kirchen
besuch nicht mehr auf eine Frauen- und
eine Männerseite aufteilen mussten. Die
Gestaltung sollte verhelfen, zur Ruhe zu
finden und Gott zu sich sprechen zu lassen;
der Innenraum sollte eine theologische Aus
sagekraft haben.
Links: Die prächtig
geschnitzten Bänke
ans dem Jahr 1782
stammen ans dem
ehemaligen Klarissin-
nenkloster Valdnna
bei Rankweil.
Der Chorraum. Das Dreieck.
Diese theologische Aussagekraft ist auch im
Chorraum zu entdecken. Der vierbeinige
Holzaltar trägt eine Tischplatte (Mensa) aus
schwarzem Stein. Die vier Seiten sind un
terschiedlich gestaltet und erinnern an die
verschiedenen Charaktere der Eucharistie
feier: Gemeinschaft, Mahl, Erlösung, Opfer.
Die Eucharistiefeier soll als Kern wahrge
nommen werden.
Die Tischplatte des
Altars wird Mensa
genannt. Sie ist ans
schwarzem Stein.
Die zwei Renovationen Anfang der 1970er-
und 1980er-Jahre haben bei der Ausstat
tung unserer Kirche Altes und Neues ver
bunden. Die Wolke über der Fatima-Statue
stammt aus der alten Kirche von 1807,
ebenso die Statuen der Heiligen Antonius,
Petrus und Paulus, die Kreuzwegstations
tafeln an den Wänden des Kirchenschiffes
und die alten Bänke vorne rechts. Ursprüng
lich kommen diese prächtig geschnitzten
Bänke (1782) aus dem ehemaligen Klaris-
sinnenkloster Valdnna bei Rankweil. Sie
werden jetzt für die stille Andacht vor dem
Tabernakel verwendet. Ich berühre gerne
die Schnitzereien und in Gedanken fühle
ich mich verbunden mit Menschen früherer
Generationen, die schon in diesen Bänken
gebetet haben.