Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2013) (2013)

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stark ab und dies trotz der im Verhältnis zu 
vielen anderen Arbeitsplatzgebieten im Land 
nur mässig guten ÖV- und Rad-Erschlies- 
sung des Industriegebiets Balzers Nord? 
Bereits im Jahr 1999, damals noch unter 
dem Namen Balzers Instruments, begann 
die Inlicon AG mit der Einführung eines 
integralen Betrieblichen Mobilitätsmanage 
ments. Dieses beinhaltet folgende Elemente: 
- Für den Arbeitsweg gibt es die Kriterien 
«ohne Auto zumutbar» oder «nicht zu 
mutbar». 
- Die Parkgebühr beim Kriterium «ohne 
Auto zumutbar» ist deutlich höher als bei 
«nicht zumutbar». 
- Beim jährlichen Mobilitätsbeitrag gibt es 
eine Abstufung je nachdem, wie oft je 
mand für den Arbeitsweg auf das eigene 
Auto oder Motorrad verzichtet. 
- Alle Mitarbeitenden werden bezüglich Ar- 
beitsweg gleich behandelt. 
- Der Radverkehr wird speziell gefördert. 
Jährlich führen die LIHK, der VCL und die 
Regierung die Aktion «Mit dem Rad zur 
Arbeit» durch. Jedes Mitglied eines Zweier- 
Teams muss an mindestens 50 Prozent der 
persönlichen Arbeitstage im Mai und Juni 
den Arbeitsweg per Rad zurücklegen. Die 
Abb. 3 gibt Auskunft über den Prozentsatz 
der erfolgreichen Mitarbeitenden. 
Etwa 3 0 Prozent der in Balzers Beschäftigten 
wohnen in der Gemeinde, etwa 16 Prozent 
in Trübbach, Azmoos und Weite. Mit einer 
zusätzlichen Fuss-/Radbrücke im Bereich 
Mölesträssle, wie sie im Agglomerations 
programm Werdenberg-Liechtenstein vor 
gesehen ist, würden also etwa 45 Prozent der 
in Balzers Beschäftigten in Fahrraddistanz 
zum Arbeitsplatz wohnen! Wie kann dieses 
grosse Potenzial von Velofahrenden noch 
stärker motiviert werden, den Arbeitsweg mit 
dem Fahrrad zurückzulegen? 
Die Radfahrerinnen und Radfahrer profi 
tieren von einer besseren Fitness und Ge 
sundheit, der Arbeitgeber von höherer Pro 
duktivität und die Standortgemeinde von 
weniger Autoverkehr. 
Abb. 3: «Mit dem Rad zur Arbeit»: Die Inficon 
wurde mit der höchsten Prozentzahl Firmen 
meister 
S-Bahn FL.A.CH - der erste Schritt 
in die Bahn-Zukunft 
In unserem Land wird der öffentliche Ver 
kehr vor allem mit Linienbussen bewerk 
stelligt. Die einzige Bahnverbindung ist der 
Liechtenstein-Takt der ÖBB mit acht Kursen 
Feldkirch-Buchs pro Richtung an Werk 
tagen und mit Haltestellen in Liechtenstein. 
Laut Bericht und Antrag 101/2011 der Re 
gierung an den Landtag hat dieser Regio 
nalzug trotz beschränkter Attraktivität über 
600 Fahrgäste pro Tag. 
In Vorarlberg wie auch in der Schweizer 
Nachbarschaft wird der Bahnverkehr stark 
ausgebaut. Ab Dezember 2013 verkehrt auf 
der Schweizer Seite neben dem Regional 
express St. Gallen-Chur auch die S-Bahn S4 
in beide Richtungen und erschliesst den 
südlichen Kantonsteil. Somit werden Sar- 
gans und Buchs zu ÖV-Knoten mit halb 
stündlichen Verbindungen in alle Rich 
tungen. Ein Halt an der neuen Haltestelle 
Trübbach-Dornau wird erst etwa 2017 mög 
lich, wenn die Strecke südlich von Buchs 
zur Doppelspur ausgebaut wird. 
Nur durch einen Doppelspurausbau der 
Bahnstrecke Tisis-Nendeln wird es mög 
lich, auch zwischen Feldkirch und Buchs 
im Halbstundentakt zu fahren und Liech 
tenstein in das regionale Bahnangebot 
der Nachbarländer einzubinden. Für die 
S-Bahn FL.A.CH sind folgende Haltestellen 
vorgesehen: Schaanwald im Bereich der 
Brücke nach Mauren (neu), Nendeln im 
Bereich der heutigen Kreuzung von Bahn
	        

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