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Bericht über die religionspolitische Lage in
der Schweiz und in Graubünden. 48 1530
wurden ihm dreissig bis vierzig Gulden für
Kundschafter zur Verfügung gestellt. Er
sollte insbesondere den Südtiroler Bauern
führer Michael Gaismair unschädlich ma
chen. 1541 war Balthasar Zeuge des Ehever
trags zwischen Hilaria von Raitenau und
dem französischen Gesandten Hans Jakob
von Castion. 49 Am 2. März 1541 entschied er
einen Streit zwischen Johannes von Winter
thur, einem Geistlichen in Feldkirch, und
dem Feldkircher Hubmeister Moritz von
Altmannshausen. 50 Am 18. Januar 1542 legte
er als kaiserlicher Kommissär einen Streit
im Bregenzerwald bei; 51 König Ferdinand
ratifizierte am 20. Mai 1543 in Innsbruck
diesen Entscheid. 52 Doch war am 28. Sep
tember 1544 immer noch von Missverständ
nissen die Rede, die dieser Vergleich ent
hielt. 53 Am 10. Juli 1545 54 , 12. Januar 1546,
29. Februar 1548 55 , 26. Februar 1549 (in
Bregenz) 56 und am 6. Juli 1558 (vor dem
Landgericht Rankweil) 57 agierte Balthasar
als Vormund der Erben des Wolf Dietrich
von Ems 58 , am 14. Oktober 1551 als
Vormund des Hans Ulrich von Schlanders-
berg 59 . Am 3. Oktober 1552 verschrieb sich
Balthasar für die Untertanen der drei
Herrschaften Vaduz, Schellenberg und
Blumenegg wegen der Auslösungssumme
für die im Türkenkrieg gefangenen Vorarl
berger als Bürge gegenüber seinem Vetter
Hans von Ems. 60 Am 6. Juni 1553 schliess
lich ernannte König Ferdinand in Wien
Balthasar zu einem der landesfürstlichen
Kommissäre für den Landtag in Feldkirch. 61
Von 1541 bis zu seinem Tod 1566 wirkte er
als kaiserlicher Konservator des Stiftes
Lindau. Im Jahr 1552 trat er als Fürbitter für
den Bregenzerwälder Landammann Kaspar
Erhärt auf. Dieser war wegen Entheiligung
des Sonntags angeklagt worden. 62 Über seine
fast zwanzigjährige Verwaltung auf Schloss
Gutenberg, die von 1533 bis 1551 dauerte,
rechnete Balthasar von Ramschwag mit der
Kammer in Innsbruck ab. 63
Am 19. Dezember 1555 schlug die Regie
rung in Innsbruck vor, die Vogtei auf Guten
berg nach Balthasar von Ramschwags Tod
einem seiner Söhne anzuvertrauen. Dieser
Vorschlag war mit Balthasar von Ramsch
wag abgesprochen gewesen. Konkret für
das Amt vorgesehen war dessen ältester
Sohn Georg Balthasar. Nach dem Tod des
Balthasar von Ramschwag 1566 folgte
Georg Balthasar ihm dann auch nach.
Zur Biografie des Balthasar von Ramsch
wag sind noch zwei Urkunden zu erwähnen.
So liegt im Staatsarchiv Augsburg eine Ab
schrift des Kaufbriefs des Joseph Litscher
für Balthasar von Ramschwag und dessen
Gemahlin Ursula, datiert vom 30. April
1532. 64 Im Stadtarchiv Lindau befindet sich
ein Lehensbrief vom 6. April 1556, mit dem
Balthasar von Ramschwag die Güter, die zur
Marienkapelle in Triesen gehörten, weiter
verlieh. 65
Balthasar von Ramschwag hatte dieses
Lehen von Abt und Konvent des Klosters
St. Luzi käuflich erworben. Eine frühere
Verleihungsurkunde des Kapellenguts in
Triesen an Balthasar von Ramschwag vom
10. Mai 1550 liegt abschriftlich im Liech
tensteinischen Landesarchiv vor. 66 Hier hat
sich auch die Verkaufsurkunde vom 14. No
vember 1553 erhalten, mit der Abt und
Konvent von St. Luzi die zur Triesner Ma
rienkapelle gehörigen Güter an Balthasar
von Ramschwag und seine Frau Ursula von
4S Im Wortlaut abgedruckt bei Vasella (wie Anm. 44), S. 232 f., vgl. auch S. 358,
Anm. 213, und S. 559, Anm. 28.
45 Vasella (wie Anm. 44), S. 317.
50 Vorarlberger Landesarchiv Bregenz, Urkunde Nr. 7661.
51 Ebenda, Urkunde Nr. 3880.
52 Ebenda, Urkunde Nr. 3880a.
53 Ebenda, Urkunde Nr. 3883.
54 Graf Hugo von Walderdorff: Urkundenauszüge aus dem Hohenemser Archive.
In: Jahresbericht des Vorarlberger Museumsvereins 1887-1895, Nr. 631.
55 Ebenda, Nr. 636.
53 Ebenda, Nr. 637.
57 Ebenda, Nrn. 659 und 660.
53 Vorarlberger Landesarchiv Bregenz, Urkunde Nr. 5166.
® Ebenda, Urkunde Nr. 5170.
30 Ebenda, Urkunde Nr. 5577.
31 Ebenda, Urkunde Nr. 5580.
32 Niederstätter (wie Anm. 45), S. 136 f., Nr. 175.
33 Vorarlberger Landesarchiv, Vogta. Bludenz, 90; Karl Heinz Burmeister: Vorläufi
ges Verzeichnis von Archivalien im Vorarlberger Landesarchiv mit Bezug auf
Liechtenstein. In: Historiographie im Fürstentum Liechtenstein. Hg. von Arthur
Brunhart. Zürich 1996, S. 91-114, hier S. 94.
34 Gerhard Immler: Staatsarchiv Augsburg. Fürststift Kempten Archiv. 2. Bde.
München 2002, hier Bd. 2, S. 1132, Nr. 6753.
35 Stadtarchiv Lindau, RA 47,1.
33 Albert Schädler: Regesten zu meiner Sammlung liechtensteinischer Urkunden
(1395-1859). In: JBL 7 (1907), S. 103-170, hier S. 117, Nr. 61.