Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2012) (2012)

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Bericht über die religionspolitische Lage in 
der Schweiz und in Graubünden. 48 1530 
wurden ihm dreissig bis vierzig Gulden für 
Kundschafter zur Verfügung gestellt. Er 
sollte insbesondere den Südtiroler Bauern 
führer Michael Gaismair unschädlich ma 
chen. 1541 war Balthasar Zeuge des Ehever 
trags zwischen Hilaria von Raitenau und 
dem französischen Gesandten Hans Jakob 
von Castion. 49 Am 2. März 1541 entschied er 
einen Streit zwischen Johannes von Winter 
thur, einem Geistlichen in Feldkirch, und 
dem Feldkircher Hubmeister Moritz von 
Altmannshausen. 50 Am 18. Januar 1542 legte 
er als kaiserlicher Kommissär einen Streit 
im Bregenzerwald bei; 51 König Ferdinand 
ratifizierte am 20. Mai 1543 in Innsbruck 
diesen Entscheid. 52 Doch war am 28. Sep 
tember 1544 immer noch von Missverständ 
nissen die Rede, die dieser Vergleich ent 
hielt. 53 Am 10. Juli 1545 54 , 12. Januar 1546, 
29. Februar 1548 55 , 26. Februar 1549 (in 
Bregenz) 56 und am 6. Juli 1558 (vor dem 
Landgericht Rankweil) 57 agierte Balthasar 
als Vormund der Erben des Wolf Dietrich 
von Ems 58 , am 14. Oktober 1551 als 
Vormund des Hans Ulrich von Schlanders- 
berg 59 . Am 3. Oktober 1552 verschrieb sich 
Balthasar für die Untertanen der drei 
Herrschaften Vaduz, Schellenberg und 
Blumenegg wegen der Auslösungssumme 
für die im Türkenkrieg gefangenen Vorarl 
berger als Bürge gegenüber seinem Vetter 
Hans von Ems. 60 Am 6. Juni 1553 schliess 
lich ernannte König Ferdinand in Wien 
Balthasar zu einem der landesfürstlichen 
Kommissäre für den Landtag in Feldkirch. 61 
Von 1541 bis zu seinem Tod 1566 wirkte er 
als kaiserlicher Konservator des Stiftes 
Lindau. Im Jahr 1552 trat er als Fürbitter für 
den Bregenzerwälder Landammann Kaspar 
Erhärt auf. Dieser war wegen Entheiligung 
des Sonntags angeklagt worden. 62 Über seine 
fast zwanzigjährige Verwaltung auf Schloss 
Gutenberg, die von 1533 bis 1551 dauerte, 
rechnete Balthasar von Ramschwag mit der 
Kammer in Innsbruck ab. 63 
Am 19. Dezember 1555 schlug die Regie 
rung in Innsbruck vor, die Vogtei auf Guten 
berg nach Balthasar von Ramschwags Tod 
einem seiner Söhne anzuvertrauen. Dieser 
Vorschlag war mit Balthasar von Ramsch 
wag abgesprochen gewesen. Konkret für 
das Amt vorgesehen war dessen ältester 
Sohn Georg Balthasar. Nach dem Tod des 
Balthasar von Ramschwag 1566 folgte 
Georg Balthasar ihm dann auch nach. 
Zur Biografie des Balthasar von Ramsch 
wag sind noch zwei Urkunden zu erwähnen. 
So liegt im Staatsarchiv Augsburg eine Ab 
schrift des Kaufbriefs des Joseph Litscher 
für Balthasar von Ramschwag und dessen 
Gemahlin Ursula, datiert vom 30. April 
1532. 64 Im Stadtarchiv Lindau befindet sich 
ein Lehensbrief vom 6. April 1556, mit dem 
Balthasar von Ramschwag die Güter, die zur 
Marienkapelle in Triesen gehörten, weiter 
verlieh. 65 
Balthasar von Ramschwag hatte dieses 
Lehen von Abt und Konvent des Klosters 
St. Luzi käuflich erworben. Eine frühere 
Verleihungsurkunde des Kapellenguts in 
Triesen an Balthasar von Ramschwag vom 
10. Mai 1550 liegt abschriftlich im Liech 
tensteinischen Landesarchiv vor. 66 Hier hat 
sich auch die Verkaufsurkunde vom 14. No 
vember 1553 erhalten, mit der Abt und 
Konvent von St. Luzi die zur Triesner Ma 
rienkapelle gehörigen Güter an Balthasar 
von Ramschwag und seine Frau Ursula von 
4S Im Wortlaut abgedruckt bei Vasella (wie Anm. 44), S. 232 f., vgl. auch S. 358, 
Anm. 213, und S. 559, Anm. 28. 
45 Vasella (wie Anm. 44), S. 317. 
50 Vorarlberger Landesarchiv Bregenz, Urkunde Nr. 7661. 
51 Ebenda, Urkunde Nr. 3880. 
52 Ebenda, Urkunde Nr. 3880a. 
53 Ebenda, Urkunde Nr. 3883. 
54 Graf Hugo von Walderdorff: Urkundenauszüge aus dem Hohenemser Archive. 
In: Jahresbericht des Vorarlberger Museumsvereins 1887-1895, Nr. 631. 
55 Ebenda, Nr. 636. 
53 Ebenda, Nr. 637. 
57 Ebenda, Nrn. 659 und 660. 
53 Vorarlberger Landesarchiv Bregenz, Urkunde Nr. 5166. 
® Ebenda, Urkunde Nr. 5170. 
30 Ebenda, Urkunde Nr. 5577. 
31 Ebenda, Urkunde Nr. 5580. 
32 Niederstätter (wie Anm. 45), S. 136 f., Nr. 175. 
33 Vorarlberger Landesarchiv, Vogta. Bludenz, 90; Karl Heinz Burmeister: Vorläufi 
ges Verzeichnis von Archivalien im Vorarlberger Landesarchiv mit Bezug auf 
Liechtenstein. In: Historiographie im Fürstentum Liechtenstein. Hg. von Arthur 
Brunhart. Zürich 1996, S. 91-114, hier S. 94. 
34 Gerhard Immler: Staatsarchiv Augsburg. Fürststift Kempten Archiv. 2. Bde. 
München 2002, hier Bd. 2, S. 1132, Nr. 6753. 
35 Stadtarchiv Lindau, RA 47,1. 
33 Albert Schädler: Regesten zu meiner Sammlung liechtensteinischer Urkunden 
(1395-1859). In: JBL 7 (1907), S. 103-170, hier S. 117, Nr. 61.
	        

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