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kunft ist ebenfalls urkundlich gesichert. 34
Am 1. Februar 1557 verschrieb ihr der Vater
ein Leibgeding von 25 Gulden, wofür er
Höfe und Güter in Hattnau (Hege, heute:
Wasserburg am Bodensee) verpfändete. 35
Elisabeth II. von Ramschwag, am 23. Juni
1556 als Chorfrau in Lindau erwähnt, war
ebenfalls eine Tochter des Balthasar von
Ramschwag und seiner zweiten Frau Ursula
von Schlandersberg. Sie resignierte und hei
ratete Rudolf Mötteli von Rappenstein zu
Sulzberg, Gerichtsherr zu Pfyn (t 1569). Im
Jahr 1583 reversierte sie als Witwe im
Kloster Diessenhofen im Thurgau. 36
Die im Jahr 1576 geborene Katharina II.
von Ramschwag, von 1587 bis 1603 Chor
frau in Lindau, war eine Tochter des
Hektor I. von Ramschwag, Vogt zu Blu-
denz, und der Barbara von Syrgenstein.
Ihre Herkunft ist urkundlich gesichert. 37
Noch im Jahr 1603 war sie als Chorfrau in
Lindau bezeugt. 33 Sie resignierte dann aber
und heiratete Heinrich von Landenberg. 39
Die am 16. Dezember 1581 geborene Ursula
von Ramschwag, von 1593 bis 1602 Chor
frau in Lindau, war die Tochter des Johann
Kaspar von Ramschwag, Vogt auf Guten
berg, und der Sophia von Kippenheim. Ihre
Herkunft ist ebenfalls urkundlich gesi
chert. 40 Sie resignierte und heiratete am
21. Oktober 1602 Konrad von Bodman zu
Möggingen. Ursula von Ramschwag starb
am 15. Juni 1627 in Radolfzell. 41
34 Staatsarchiv Augsburg, Reichsstift Lindau, U 1134.
35 Ebenda, U 1140.; vgl. auch OBG (wie Anm. 29), Bd. 3, S. 313.
30 OBG (wie Anm. 29), Bd. 3, S. 313.
37 Staatsarchiv Augsburg, Reichsstift Lindau, U 1405.
33 Stadtarchiv Lindau, RA 74,4.
35 OBG (wie Anm. 29), Bd. 3, S. 312.
40 Staatsarchiv Augsburg, Reichsstift Lindau, U 1453.
41 OBG (wie Anm. 29), Bd. 3, S. 313.
43 Edward Freiherr von Hornstein-Grüningen: Die von Hornstein und von Herten
stein. Konstanz 1911, S. 318; OBG (wie Anm. 29), Bd. 3, S. 312; Bernhard Theil:
Das Bistum Konstanz 4. Das (freiweltliche) Damenstift Buchau am Federsee
(Germania sacra, NF 32, Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz). Berlin/New
York 1994, S. 366.
43 Wolfart (wie Anm. 11), Bd. 2, S. 232; Hornstein (wie Anm. 42), S. 255-271 und
318; OBG (wie Anm. 29), Bd. 3, S. 312; Theil (wie Anm. 42), S. 366.
44 Oskar Vasella: Geistliche und Bauern. Ausgewählte Aufsätze zu Spätmittelalter
und Reformation in Graubünden und seinen Nachbargebieten. Hg. von Ursus
Brunold und Werner Vogler. Chur 1996, S. 505.
45 Alois Niederstätter: Vorarlberger Urfehdebriefe bis zum Ende des 16. Jahrhun
derts. Dornbirn 1985, S. 104 f., Nr. 129.
43 Vasella (wie Anm. 44), S. 172, Anm. 99.
47 Ebenda, S. 192, hier besonders Anm. 157.
Hinzu kommt noch die im Jahr 1579 gebo
rene Maria Cleopha von Hornstein, von
1589 bis 1613 Chorfrau in Lindau. Sie war
eine Tochter des Balthasar von Hornstein
zu Hohenstoffeln und seiner Frau Maria
Cleopha von Stoffeln. Maria Cleopha von
Hornstein resignierte im Jahr 1613 und
heiratete Hektor II. von Ramschwag, der
ab 1615 Hofmeister des Damenstiftes
Buchau am Federsee war. Die Braut, die
damit auch in die Gutenberger Familie
Ramschwag eintrat, erhielt ein Heiratsgut
von l’OOO Gulden, eine Morgengabe von
400 Gulden sowie eine goldene Kette. 42
Maria Cleopha wurde im Jahr 1653 als
verstorben genannt. Sie starb in Buchau
und wurde in der Kirche von Kappel bei
Buchau beerdigt. 43
Balthasar von Ramschwag
Balthasar von Ramschwag, von den Zeitge
nossen als «schöner Mann» gerühmt, so wie
parallel dazu Kaspar Brusch seine Tante
Katharina als «schöne Frau» gelobt hatte,
war im Jahr 1518 seinem Grossvater Ulrich
von Ramschwag als Vogt auf Gutenberg
gefolgt. Er war zweimal verheiratet, in
erster Ehe mit Katharina Zwicker von
Dachsberg, in zweiter Ehe mit Ursula von
Schlandersberg.
Von 1524 bis 1548 war Balthasar von
Ramschwag österreichischer Kommissär
zur Ordnung der religiösen Verhältnisse in
Graubünden. In dieser Funktion lieferte er
der Regierung in Innsbruck Berichte, so
etwa 1531 einen Bericht über das Kloster
Churwaiden. 44 1531 wurde Balthasar von
Ramschwag als Botschafter Karls V. zu den
katholischen Orten nach Zug entsandt.
Am 23. Januar 1529 siegelte Balthasar von
Ramschwag einen Urfehdebrief. 45 Der
Bauernkrieg und die in Graubünden ausge
brochene Reformation hatten Gutenberg zu
einem katholischen Vorposten gemacht.
1525 erhielt Balthasar von Ramschwag aus
Innsbruck den Befehl, das Schloss Guten
berg scharf zu bewachen. 46 1526 war «der
treue Vogt zu Gutenberg» in Graubünden
trotz Zusicherung des freien Geleits überfal
len worden. 47 Am 8. Oktober 1528 lieferte
Balthasar der Regierung in Innsbruck einen