Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2012) (2012)

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kunft ist ebenfalls urkundlich gesichert. 34 
Am 1. Februar 1557 verschrieb ihr der Vater 
ein Leibgeding von 25 Gulden, wofür er 
Höfe und Güter in Hattnau (Hege, heute: 
Wasserburg am Bodensee) verpfändete. 35 
Elisabeth II. von Ramschwag, am 23. Juni 
1556 als Chorfrau in Lindau erwähnt, war 
ebenfalls eine Tochter des Balthasar von 
Ramschwag und seiner zweiten Frau Ursula 
von Schlandersberg. Sie resignierte und hei 
ratete Rudolf Mötteli von Rappenstein zu 
Sulzberg, Gerichtsherr zu Pfyn (t 1569). Im 
Jahr 1583 reversierte sie als Witwe im 
Kloster Diessenhofen im Thurgau. 36 
Die im Jahr 1576 geborene Katharina II. 
von Ramschwag, von 1587 bis 1603 Chor 
frau in Lindau, war eine Tochter des 
Hektor I. von Ramschwag, Vogt zu Blu- 
denz, und der Barbara von Syrgenstein. 
Ihre Herkunft ist urkundlich gesichert. 37 
Noch im Jahr 1603 war sie als Chorfrau in 
Lindau bezeugt. 33 Sie resignierte dann aber 
und heiratete Heinrich von Landenberg. 39 
Die am 16. Dezember 1581 geborene Ursula 
von Ramschwag, von 1593 bis 1602 Chor 
frau in Lindau, war die Tochter des Johann 
Kaspar von Ramschwag, Vogt auf Guten 
berg, und der Sophia von Kippenheim. Ihre 
Herkunft ist ebenfalls urkundlich gesi 
chert. 40 Sie resignierte und heiratete am 
21. Oktober 1602 Konrad von Bodman zu 
Möggingen. Ursula von Ramschwag starb 
am 15. Juni 1627 in Radolfzell. 41 
34 Staatsarchiv Augsburg, Reichsstift Lindau, U 1134. 
35 Ebenda, U 1140.; vgl. auch OBG (wie Anm. 29), Bd. 3, S. 313. 
30 OBG (wie Anm. 29), Bd. 3, S. 313. 
37 Staatsarchiv Augsburg, Reichsstift Lindau, U 1405. 
33 Stadtarchiv Lindau, RA 74,4. 
35 OBG (wie Anm. 29), Bd. 3, S. 312. 
40 Staatsarchiv Augsburg, Reichsstift Lindau, U 1453. 
41 OBG (wie Anm. 29), Bd. 3, S. 313. 
43 Edward Freiherr von Hornstein-Grüningen: Die von Hornstein und von Herten 
stein. Konstanz 1911, S. 318; OBG (wie Anm. 29), Bd. 3, S. 312; Bernhard Theil: 
Das Bistum Konstanz 4. Das (freiweltliche) Damenstift Buchau am Federsee 
(Germania sacra, NF 32, Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz). Berlin/New 
York 1994, S. 366. 
43 Wolfart (wie Anm. 11), Bd. 2, S. 232; Hornstein (wie Anm. 42), S. 255-271 und 
318; OBG (wie Anm. 29), Bd. 3, S. 312; Theil (wie Anm. 42), S. 366. 
44 Oskar Vasella: Geistliche und Bauern. Ausgewählte Aufsätze zu Spätmittelalter 
und Reformation in Graubünden und seinen Nachbargebieten. Hg. von Ursus 
Brunold und Werner Vogler. Chur 1996, S. 505. 
45 Alois Niederstätter: Vorarlberger Urfehdebriefe bis zum Ende des 16. Jahrhun 
derts. Dornbirn 1985, S. 104 f., Nr. 129. 
43 Vasella (wie Anm. 44), S. 172, Anm. 99. 
47 Ebenda, S. 192, hier besonders Anm. 157. 
Hinzu kommt noch die im Jahr 1579 gebo 
rene Maria Cleopha von Hornstein, von 
1589 bis 1613 Chorfrau in Lindau. Sie war 
eine Tochter des Balthasar von Hornstein 
zu Hohenstoffeln und seiner Frau Maria 
Cleopha von Stoffeln. Maria Cleopha von 
Hornstein resignierte im Jahr 1613 und 
heiratete Hektor II. von Ramschwag, der 
ab 1615 Hofmeister des Damenstiftes 
Buchau am Federsee war. Die Braut, die 
damit auch in die Gutenberger Familie 
Ramschwag eintrat, erhielt ein Heiratsgut 
von l’OOO Gulden, eine Morgengabe von 
400 Gulden sowie eine goldene Kette. 42 
Maria Cleopha wurde im Jahr 1653 als 
verstorben genannt. Sie starb in Buchau 
und wurde in der Kirche von Kappel bei 
Buchau beerdigt. 43 
Balthasar von Ramschwag 
Balthasar von Ramschwag, von den Zeitge 
nossen als «schöner Mann» gerühmt, so wie 
parallel dazu Kaspar Brusch seine Tante 
Katharina als «schöne Frau» gelobt hatte, 
war im Jahr 1518 seinem Grossvater Ulrich 
von Ramschwag als Vogt auf Gutenberg 
gefolgt. Er war zweimal verheiratet, in 
erster Ehe mit Katharina Zwicker von 
Dachsberg, in zweiter Ehe mit Ursula von 
Schlandersberg. 
Von 1524 bis 1548 war Balthasar von 
Ramschwag österreichischer Kommissär 
zur Ordnung der religiösen Verhältnisse in 
Graubünden. In dieser Funktion lieferte er 
der Regierung in Innsbruck Berichte, so 
etwa 1531 einen Bericht über das Kloster 
Churwaiden. 44 1531 wurde Balthasar von 
Ramschwag als Botschafter Karls V. zu den 
katholischen Orten nach Zug entsandt. 
Am 23. Januar 1529 siegelte Balthasar von 
Ramschwag einen Urfehdebrief. 45 Der 
Bauernkrieg und die in Graubünden ausge 
brochene Reformation hatten Gutenberg zu 
einem katholischen Vorposten gemacht. 
1525 erhielt Balthasar von Ramschwag aus 
Innsbruck den Befehl, das Schloss Guten 
berg scharf zu bewachen. 46 1526 war «der 
treue Vogt zu Gutenberg» in Graubünden 
trotz Zusicherung des freien Geleits überfal 
len worden. 47 Am 8. Oktober 1528 lieferte 
Balthasar der Regierung in Innsbruck einen
	        

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