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Ausserhalb des
Dorfes liegen an
den sonnigen
Hängen des Flä-
scherbergs die
Weinberge.
Wakkerpreis 2010 an Fläsch
Der Schweizer Heimatschutz (SHS) hat
Fläsch mit dem Wakkerpreis 2010 ausge
zeichnet. Das Weinbaudorf im Rheintal
erhielt die Auszeichnung für seine inno
vative Ortsplanung. Dank Landumlegun
gen konnten die charakteristischen Wein-
und Obstgärten im Dorfkern erhalten
werden, ohne die bauliche Weiterent
wicklung zu verhindern. Zudem fördert
die Gemeinde aktiv qualitative zeitgenös
sische Architektur, indem sie berät und
mit gutem Beispiel vorangeht. Die gelun
genen Neubauten stärken das Ortsbild.
Fläsch zählt heute 600 Einwohner und
22 Weinproduzenten, die Beachtung
über die Landesgrenzen hinaus gemes
sen. Mit dem Wakkerpreis 2010 unter
stützt der Schweizer Heimatschutz die
Gemeinde Fläsch auf dem eingeschlage
nen Weg. Raumplanung ist nicht einfach
als Anordnung von Nutzflächen zu ver
stehen, sondern als Gestaltungsprojekt,
um landschaftliche, räumliche und bau
liche Qualitäten einer Ortschah lenken
zu können. Nach Guarda (1975), Splügen
(1995) und Vrin (1998) ist Fläsch die
vierte Gemeinde im Kanton Graubün
den, die den Wakkerpreis entgegenneh
men durfte.
Der Schweizer Heimatschutz vergibt die
sen Preis jährlich einer politischen Ge
meinde. Das Preisgeld hat mit 20'000.-
Franken eher symbolischen Charakter,
der Wert der Auszeichnung liegt in der
öffentlichen Anerkennung vorbildlicher
Leistung.
Erstmals ermöglicht wurde der Wakker
preis 1972 durch ein Vermächtnis des
Genfer Geschäftsmannes Henri-Louis
Wakker an den Schweizer Heimatschutz.