Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2012) (2012)

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Brunnen beim 
Brückle, Balzner 
Kalkstein, 1886, 
(2011). 
Die jeweiligen Brunnenbenützer erstellten 
die Anlagen weitgehend auf eigene Kosten 
unter vergleichsweise geringer Unterstüt 
zung seitens der Gemeinde. Das Wasser be 
zog man hauptsächlich aus den Quellen 
«i da Köpf», von der Prär, von Matiola und 
vom Rota Böchel. Beim Bau eines Brunnens 
schloss die Gemeinde mit den Interessenten 
einen Vertrag ab, in welchem die Leistungen 
festgelegt wurden. Die Gemeinde übernahm 
die Erstellung von Brunnenbett und -stock, 
die Anwohner jene des Brunnenplatzes; die 
Bezüger mussten je Haushalt beim Graben 
eine Länge von fünfzig Fuss ausheben sowie 
die Ableitung bauen. 
Die Dorfbrunnen von 1872 bis 1893 
Da die öffentlichen Brunnen in einem mise 
rablen Zustand waren, wurden auf Druck der 
Regierung in Balzers und Mäls von 1872 bis 
1893 mehrere Laufbrunnen neu errichtet 
oder revidiert. Bei Nichtausführen der erfor 
derlichen Ausbesserungen drohte dem zu 
ständigen Brunnenmeister eine Strafe von 
fünf Gulden. Auch die Quellen waren 
schlecht gefasst, lieferten nur spärlich Was 
ser und ein Teil des Wassers ging auf dem 
Weg zum Brunnen durch Lecks verloren. 
Am 18. Januar 1885 beschloss der Gemein 
derat, für das Brückle in Mäls einen steiner 
nen Brunnen anfertigen zu lassen, und am 
18. August desselben Jahres bewilligte er 
auf Ansuchen der Bürger in dem Dorfvier 
tel «bei den Bächen» (heute: Zwischen- 
bäch) einen durch Wasserradantrieb ge 
nährten Brunnen. Weiters wurde am 
12. September 1892 der Brunnen in der 
Iradug in Auftrag gegeben. 
1886 soll es in Mäls drei Brunnen gegeben 
haben: beim Brückle, am Rota Böchel und 
in der Iradug. In Balzers sind in den 
1890er-Jahre sechs Brunnen nachgewiesen: 
oberer und unterer Brunnen auf der Praia 
wisch sowie je einer beim Hotel Post 
(heute: Hotel Hofbalzers), im Höfle, im 
Winkel und Zwischenbäch. Die Brunnen 
beim Hotel Post und beim Rota Böchel sind 
verschwunden, die anderen Standorte 
haben sich bis heute erhalten. Zum Teil 
wurden die noch bestehenden Brunnen 
revidiert oder vollständig erneuert. Es han 
delt sich um Laufbrunnen, mit Ausnahme 
desjenigen im Zwischenbäch, der das Was 
ser über ein Wasserrad aus dem Stadelbach 
erhielt. Er wurde «Gozger» genannt, da das 
Wasser «gotzwiis» (schluckweise) in den 
Brunnen lief.
	        

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